Oberbürgermeister Klaus Jensen am Pranger

Zum Auftakt der bundesweiten Haus- und Straßen-Sammelaktion für die Kriegsgräberfürsorge gingen am Samstag in Trier Prominente mit ihren Sammelbüchsen auf die Straße.

 Im Dienste des Volksbundes der Deutschen Kriegsgräberfürsorge: OB Klaus Jensen (rechts) und andere Prominente ziehen sammelnd durch die Fußgängerzone. TV-Foto: Ludwig Hoff

Im Dienste des Volksbundes der Deutschen Kriegsgräberfürsorge: OB Klaus Jensen (rechts) und andere Prominente ziehen sammelnd durch die Fußgängerzone. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier. (LH) "So langsam füllt sie sich", zieht OB Klaus Jensen schon mal erste Zwischenbilanz und meint damit die Sammelbüchse, die er in der Hand hält. Und die mittlerweile ein beachtliches Gewicht erreicht. "Es sind auch Scheine drin, deshalb wird der Arm nicht ganz so schwer." Zahlreiche Prominente, darunter traditionell eine starke Abordnung der Bundeswehr, sammeln am Samstag in der Fußgängerzone Spenden für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Im ehemaligen Regierungsbezirk Trier ist dies die Aufgabe des Bezirksverbands Trier der Organisation.Geschäftsführer Günter Jakobs gelingt es auch diesmal wieder, zahlreiche Prominente für die Auftaktaktion zu gewinnen. OB Klaus Jensen steht am Pranger (in der Grabenstraße), um mit seinem Sammelanliegen auf die Menschen zuzugehen. "Wir spenden nicht für die Toten", winkt ein Mann ab. Die Spende diene aber auch den Lebenden, klärt Klaus Jensen auf. "Das hier ist auch eine Bürgersprechstunde auf der Straße", umschreibt Klaus Jensen seine Sammel-Premiere.

Schon von weitem ist die metallisch klingende Sammelbüchse von Richard Groß zu vernehmen, der somit auf sich aufmerksam macht. Mit einem lapidaren "Wir haben schon gespendet" kommt man am Alt-Landrat nicht vorbei.

Wer spendet, erhält eine Plakette

"Wo ist denn ihre Plakette?", hakt der "Sammelfuchs" lächelnd nach. Der so Angesprochene kontert wirkungsvoll: Er kramt das kleine Plastikteil aus der Manteltasche hervor. Wer das Ding nicht vorzeigen kann, hat mitunter schlechte Karten und ist mit seiner Ausrede aufgefallen.

Oberstabsfeldwebel a.D. Horst Wolff nutzt am Landesmuseum die Gunst der "Konstantin-Stunde".

Dass sich viele Touristen in Trier befinden, merkt auch ADD-Vizepräsidentin Dolores Schneider-Pauly, die um die Porta Nigra ihre (Sammel-) Kreise zieht: "Wir fungieren zwischendurch auch als Fremdenführer und auch deshalb spenden die Leute etwas."

Der Volksbund kümmere sich in 45 Staaten um die Erhaltung von etwa zwei Millionen Gräbern beider Weltkriege, beschreibt Günter Jakobs die Aufgabe. Die Friedensarbeit erfolge auch im Auftrag der Bundesregierung, dennoch sei man auf private Spenden und Sammlungen angewiesen, die den größten Teil der Einnahmen ausmachten. Die Kriegstoten würden nicht vergessen. Ihre Gräber mahnten zum Frieden, schrieb Ministerpräsident Kurt Beck in seinem Spendenaufruf.

Ehrenamtliche Spender sind noch bis zum 21. November bei Haus- und Straßensammlungen unterwegs.

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