Oberstes Ziel: Pünktlichkeit!

Neues Jahr, neuer Fahrplan: Ab dem ersten Schultag 2010 (Mittwoch, 6. Januar), gelten im Stadtbus-Verkehr und auf den Umland-Linien neue Abfahrtszeiten. Änderungen im Liniennetz gibt es nicht.

 Sollen 2010 pünktlicher fahren: die Stadtbusse der Stadtwerke-Verkehrs-GmbH. TV-Foto: Roland Morgen

Sollen 2010 pünktlicher fahren: die Stadtbusse der Stadtwerke-Verkehrs-GmbH. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Bei der jüngsten Fahrplan-Umstellung vor gut einem Jahr konnten sich die Stadtbus-Kunden den Kauf des Fahrplan-Buchs praktisch sparen. Die Änderungen gegenüber dem Vorjahr fielen minimal aus. Auch diesmal gibt es keine bahnbrechenden Umwälzungen.

Dennoch ist man gut beraten, den alten Fahrplan-Schinken endlich zum Altpapier zu geben: Ab 6. Januar ändern sich die Abfahrtszeiten teilweise um mehrere Minuten. Sinn der Übung: "Wir werden pünktlicher", verspricht Frank Birkhäuer, Chef der Stadtwerke-Verkehrs-GmbH.

Ob's funktioniert, wird sich zeigen, denn die Möglichkeiten der Stadtwerke, die angegebenen Abfahrtszeiten einzuhalten, sind sehr begrenzt. Vor allem im Sternbus-Verkehr (80er-Linien: fahren abends, am Wochenende und feiertags) kommt es immer wieder zu Verspätungen, weil Busse auf den Problemstrecken nicht wie gewünscht vorankommen: die Linie 87 Ehrang/Quint-Hauptbahnhof verliert insbesondere samstags am Nadelöhr Kaiser-Wilhelm-Brücke viel Zeit, der 81 (Metzdorf-Hauptbahnhof) macht oft der Tanktourismus-Verkehr einen Strich durch die Rechnung. Deshalb lassen die Stadtwerke die Wagen auf dem Weg zum zentralen Umsteigeplatz am Hauptbahnhof früher starten, "damit wir größere zeitliche Puffer haben".

Auch im Werktags-Verkehr gibt es zeitliche Veränderungen, insbesondere auf den Linien 6 und 16. Diese fahren künftig ab Karl-Carstens-Straße (bisher Augustinusstraße) und nach fast neunjähriger Ausbau-Unterbrechung wieder durch den Olewiger Ortskern in Richtung City, was unterm Strich rund fünf Minuten mehr Fahrzeit bedeutet.

Kleine Ursachen, große (finanzielle) Wirkung. Die Kosten der Fahrplan-Umstellung beziffert Birkhäuer auf rund 200 0000 Euro: "Um alles gut aufeinander abzustimmen, müssen wir sechs Fahrer und zwei Busse mehr einsetzen als bisher, ohne dass die Fahrgäste spürbare Verbesserungen feststellen."

Abgesehen von Schülern, die mit dem um 7.16 Uhr in Kernscheid startenden Bus der Linie 7 in die Stadt fahren. Denen stehen künftig mehr Plätze zur Verfügung, weil die Stadtwerke parallel einen zusätzlichen Gelenkbus einsetzen.

Mehr Fahrplan-Zuverlässigkeit sollen auch die im Dezember gekauften acht neuen 360-PS-Gelenkbusse bringen, die Steigungsstrecken wie die Kohlenstraße oder nach Mariahof müheloser bewältigen als ihre 60 bis 80 PS schwächeren Vorgänger. Birkhäuer: "2010 werden wir uns von noch mehr ,lahmen Gurken' verabschieden."

Die nächste große Fahrplan-Umstellung kündigt der Stadtwerke-Verkehrschef für 2011 an. Sie dürfte auch Änderungen am Liniennetz bringen. Welche, das soll eine für die kommenden Monate geplante Potenzial-Analyse zeigen. Denkbare Möglichkeiten: eine bessere Anbindung des Messeparks ans Liniennetz und eine Direktanbindung der Südstadt an die Uni.

Der "Fahrplan Süd 2010" des Verkehrsverbundes Region Trier (VRT) umfasst neben der Stadt Trier die Kreise Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich und ist für 1 Euro erhältlich im Stadtbus-Center, Treviris-Passage.

Extra

Stadtwerke-Verkehrs GmbH

Die Stadtwerke-Verkehrs-GmbH befördert werktäglich rund 50 000 Fahrgäste (17 Millionen im Jahr) auf ihrem 446 Kilometer langen Liniennetz (Stadt Trier, Verbandsgemeinden Trier-Land, Ruwer, Kell, Hermeskeil). Sie legt dabei vier Millionen Kilometer zurück, ihre Auftragsunternehmen eine weitere Million. Der kommunale Verkehrsbetrieb beschäftigt 175 Mitarbeiter und besitzt 76 eigene Busse, die Hälfte davon Gelenkbusse. Im Spitzeneinsatz werktags zwischen 7 und 8 Uhr sind 66 SWT-Busse sowie 23 Wagen von Auftragsunternehmen unterwegs. (rm.)

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