Odyssee nach Trier
Kennengelernt haben sie sich in Dirschau bei Danzig; für die Trauung 1942 wurde der Pastor nach Hause geholt. Über viele Stationen verschlug es Heinz und Margarethe Carus nach Trier, wo sie nun Eiserne Hochzeit feiern konnten.
Trier-Gartenfeld. (QO) Eins tut der rüstige hochbetagte Senior besonders gern: Erzählen. Stundenlang kann Heinz Carus sein bewegtes Leben schildern, und man hört ihm gern zu. Die Zufriedenheit, die seine Frau Margarethe und er ausstrahlen, kündet von einer positiven Lebenseinstellung. Seit Jahrzehnten fühlen sich beide in Trier wohl, obwohl Heinz Carus es sich einst anders gewünscht hatte: "Wir haben zehn Jahre in Lübeck gelebt", erzählt er. "Das war meine Stadt!" Doch 1960 wurde der Eisenbahner nach Trier versetzt: Die dortige Direktion wurde aufgelöst. Zuhause in Trier gefunden
So fand Heinz Carus nach Aufenthalten in Pasewalk/Vorpommern, Stettin, Angermünde, Berlin, Dirschau, Erfurt, Bad Kreuznach, Nordhausen, Walkenried, der Lüneburger Heide, Bremerhaven, Brackel, Kreiensen und Lübeck endlich ein Zuhause für seine vierköpfige Familie. Gerne erinnert er sich, wie er seine Frau Margarethe in Dirschau, dem damals größten Umschlagbahnhof im Osten, kennen gelernt hat: "Sie war dort bei der Fahrkartenausgabe eingesetzt. Ich habe ihr beim Abschluss geholfen - da ist das dann passiert." Noch heute, nach 65 Ehejahren, sind beide ein glückliches Paar, dem zwei Söhne, fünf Enkel und sechs Urenkel ganz herzlich zu ihrer Eisernen Hochzeit gratulieren.
