Öffentlich oder geheim?

TRIER. Die jüngsten Entwicklungen im Trierer Theater, bei den Antikenfestspielen und in der Tuchfabrik beschäftigen heute den städtischen Kulturausschuss. Während Kulturdezernent Holkenbrink die komplette Sitzung nicht-öffentlich eingeladen hat, will die SPD die brisanten Punkte öffentlich diskutieren.

Die kulturpolitischen Krisenherde der Stadt rufen zunehmend auch die Stadtrats-Fraktionen auf den Plan. So lud die CDU kurzfristig Theater-Intendant Gerhard Weber zum Gespräch in Sachen Antikenfestspiele in die Fraktion ein. Ergebnis: Die Christdemokraten wollen sich dafür einsetzen, auch die restlichen Hürden auf dem Weg zur neuen Amphitheater-Tribüne wegzuräumen. "Wir müssen das jetzt packen", sagte Stadtratsmitglied Ulrich Dempfle dem TV. Soweit die Stadt gefragt sei, müssten Lösungen gefunden werden, "weil wir uns diese Möglichkeit im Konstantin- und Kulturhauptstadt-Jahr nicht entgehen lassen dürfen". Die SPD-Fraktion fühlt dem Kulturdezernat gleich mit mehreren Anfragen auf den Zahn. Detaillierte Fragenkataloge und Stellungnahmen beschäftigen sich mit den Problemen in der Tuchfabrik, der Entwicklung der Antikenfestspiele und der Personalpolitik des Theaters. SPD-Kulturpolitiker Peter Spang spricht von "offensichtlichem Missmanagement" und einem "neuen Tiefpunkt während der Amtszeit von Kulturdezernent Holkenbrink". Die Sozialdemokraten erhoffen sich Aufklärung bei der Stadtratssitzung in der kommenden Woche sowie beim für Kultur zuständigen Dezernatsausschuss, der für den heutigen Nachmittag einberufen ist. Tatsächlich stehen dort Festspiele, Theater und Tufa auf der Tagesordnung. Allerdings ist die Öffentlichkeit bei der kompletten Sitzung ausgeschlossen - jedenfalls bis jetzt. Geht es nach der SPD, wird sich das noch ändern. Spang will gleich zu Beginn der Sitzung beantragen, die brisanten Punkte öffentlich zu beraten. "Die kulturinteressierte Öffentlichkeit hat ein Anrecht auf klare Informationen", so sein zentrales Argument. Die SPD strebe einen "offenen Dialog" über die Entwicklung der Trierer Kultur-Institutionen an. Die Sitzung findet um 17 Uhr in der Stadtbibliothek an der Weberbach statt.

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