Ohne Scheuklappen durchs Leben

TRIER-WEST. "Es gibt einiges im Stadtteil zu tun”, sagt Regina di Pasquale. Und ist gleich mitten im Thema. Denn die engagierte Geschäftsfrau führt nicht nur seit über 30 Jahren ihren eigenen Tabak- und Schreibwarenhandel in der Eurener Straße. Auch für die Menschen im Stadtteil versucht sie, einiges zu tun.

"Ich bin zwar ausgelastet, aber ich gehe trotzdem nicht mit Scheuklappen durchs Leben", erklärt Regina di Pasquale. Kein Wunder, denn jeden Morgen steht die Geschäftsfrau bereits um fünf Uhr in ihrem Laden. Während der Öffnungszeiten hat sie immer ein offenes Ohr für die Menschen, die bei ihr einkaufen. "Es ist Wärme und Verständnis für vieles in meinem Laden. Ich würde im Tausch keinen Laden in der Innenstadt übernehmen wollen. Denn hier ist der Kunde keine Nummer, man kennt die Menschen, ihre Sorgen, was sie bewegt." Dass die Arbeit Spaß mache, sei ihr wichtig. Aber auch nach Feierabend ist die 64-jährige Geschäftsfrau nicht untätig. Seit es die Ortsbeiräte in Trier gibt, ist sie als CDU-Mitglied auf kommunalpolitischer Ebene aktiv. Und auch im karitativen Bereich engagiert sie sich für die Menschen des Stadtteils, organisiert mit vollem Einsatz Straßenfeste, deren Erlöse zugunsten karitativer Einrichtungen gespendet werden. Und auch in diesem Jahr gibt es wieder den von Ihr und ihren Mithelfern veranstalteten "Tanz in den Mai" am 30. April im Pfarrsaal Christkönig mit Musik und einer Tombola, deren Erlöse wieder dem Jugendwerk Don Bosco zur Verfügung gestellt werden sollen. "Das Geld wird hier sehr gebraucht, und die Menschen freuen sich über die Spenden. Das ist das schönste Dankeschön für mich. Es macht einfach Spaß, anderen zu helfen." Auch als das Projekt Bosco Mobil vor sechs Jahren begann, unterstützten Regina di Pasquale und ihr Team das Jugendwerk in seinen Bemühungen mit einer Spende von umgerechnet etwa 3750 Euro aus den Festeinnahmen. In diesem Jahr wollen die engagierten Trier-Wester weitere Unterstützung bieten, da die auf fünf Jahre angelegte Stelle von Simone Schroeder ausläuft. Gerade bei der Hilfe für Jugendliche sei es unbedingt notwendig, Vertrauen aufzubauen. So könne man auch die Erwachsenen erreichen. "Ich weiß, dass unsere Bemühungen nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind, aber wenigstens eine kleine Hilfe. Es wäre schade, wenn das Bosco Mobil aufgegeben würde." Das Engagement von Regina di Pasquale kommt sicherlich nicht von ungefähr. Denn auch ihr eigenes Leben ist nicht immer geradlinig verlaufen. Sie trennte sich nach langer Ehe von ihrem ersten Mann, belegte Sprach- und Computerkurse an der Volkshochschule, machte sich mit ihrem Geschäft selbstständig und bezog eine eigene Wohnung. Das nächste Projekt ist ein Roman

Gerade durch ihre eigenen Erlebnisse hat sie erfahren, dass das Leben auch wieder schöne Tage bereit hält. So lernte sie durch ihre politische Tätigkeit ihren zweiten Mann Frank Caspers kennen und lieben. "Ich ruhe mich nie auf irgendetwas aus, höre nicht auf, bis ich eine Sache geschafft habe", erklärt sie ihre Lebenseinstellung. Ihr neuestes Projekt ist ein Roman, an dem sie arbeitet. "Ich habe viel erlebt, viel Fantasie und das Buch komplett im Kopf. Es ist etwas Prickelndes und Spannendes. Ich schreibe erst einmal für mich, was daraus wird, muss man abwarten." Mehr will die Autorin heute noch nicht verraten.

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