Olewig wählt am Sonntag seinen Ortsvorsteher

Trier · Die Wahl des Ortsvorstehers von Olewig steht bevor, ist aber dennoch bereits in die Politikgeschichte der Stadt Trier eingegangen. Ein falscher Kandidat brachte die Wahl im Mai zum Platzen, sie musste deshalb auf den morgigen Sonntag verschoben werden.

Eine Ortsvorsteherwahl mitten in den Sommerferien - so hatten sich weder die Olewiger Wähler noch die Kandidaten die Geschichte vorgestellt. Ursprünglich war der 25. Mai und damit die Kommunalwahl in Rheinland-Pfalz der Tag der Entscheidung. Daraus wurde jedoch nichts, die Wahl musste auf Sonntag, 24. August, verschoben werden.
Denn Leif-Erik Klinnert (FDP) hatte sich sowohl für den Posten des Ortsvorstehers als auch für ein Mandat im Ortsbeirat von Olewig beworben - obwohl er überhaupt nicht in Olewig wohnt. Klinnerts Adresse, die Olewiger Straße 16, gehört zu Trier-Mitte/Gartenfeld. Doch niemand bemerkte dieses Problem: Weder Klinnert selbst noch die FDP, für die er kandidierte, noch der Wahlausschuss, der die Zulässigkeit aller Kandidaturen überprüfte, nahmen in irgendeiner Form Anstoß.
Klinnert wurde als Kandidat akzeptiert, das normale bürokratische Vorspiel einer Wahl lief ungehindert weiter - bis Peter Terges seine Stimme erhob. Der Olewiger Winzer machte öffentlich darauf aufmerksam, dass Klinnert nicht in Olewig wohnt und deshalb auch nicht in Olewig kandidieren kann.
Es war zu diesem Zeitpunkt zu spät, Klinnert einfach von der Kandidatenliste zu streichen. Sein Name stand sowohl auf den bereits gedruckten Wahlzetteln als auch in den öffentlichen Bekanntmachungen der Rathauszeitung - für die Wahl des Ortsvorstehers und des Ortsbeirats.
Die Stadtverwaltung entschied: Für die Ortsbeiratswahl ist die falsche Kandidatur ohne Belang, sie wird wie geplant am 25. Mai durchgeführt. Prompt bekam der unwählbare Klinnert 147 Stimmen, die alle ungültig waren. Auch die Briefwahlstimmen, die er als Ortsvorsteherkandidat erhalten hatte, waren ungültig.Im Gegensatz zur Ortsbeiratswahl musste die Ortsvorsteherwahl verschoben werden. Die Stadt nutzte dafür den maximalen zeitlichen Spielraum aus, den das Kommunalwahlgesetz bietet: Eine Nachholungswahl muss laut Paragraf 91 spätestens drei Monate nach der ausgefallenen Wahl stattfinden. Am Montag läuft diese Frist ab.
Zwei Kandidaten treten morgen an. Petra Block (50), Leiterin einer Kindertagesstätte, kandidiert für die CDU. Sie ist seit 2009 Ortsvorsteherin von Olewig. Block wird herausgefordert von Uwe Marquardsen, der für die SPD ins Rennen geht. Marquardsen ist seit 2009 Mitglied des Ortsbeirats Olewig, er arbeitet als Betriebstechniker für die Universität Trier.
Die beiden Wahllokale in Olewig sind am Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

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