Optimistisch und selbstbewusst

TRIER. "Wenn ich meine Gefühle heute beschreiben soll, dann sind sie von Dankbarkeit, einem gesunden Selbstbewusstsein und Verantwortung geprägt" – mit diesen Worten kommentierte Klaus Jensen gestern Abend seine Vereidigung zum Trierer Oberbürgermeister. Zu den Gästen der Zeremonie gehörten auch sein Vorgänger Helmut Schröer und Ministerpräsident Kurt Beck.

 Wehmut und Freude: Helmut Schröer (links) hat gestern zum letzten Mal die Amtskette des Oberbürgermeisters getragen. Am Montag muss er sie an seinen Nachfolger Klaus Jensen (rechts) abgeben. Ministerpräsident Kurt Beck freut sich indes auf Jensens Amtszeit. TV-Foto: Friedemann Vetter

Wehmut und Freude: Helmut Schröer (links) hat gestern zum letzten Mal die Amtskette des Oberbürgermeisters getragen. Am Montag muss er sie an seinen Nachfolger Klaus Jensen (rechts) abgeben. Ministerpräsident Kurt Beck freut sich indes auf Jensens Amtszeit. TV-Foto: Friedemann Vetter

Helmut Schröer geht, und es fällt ihm sichtlich schwer. Klaus Jensen kommt, beflügelt von dem deutlichen Wahlsieg mit 66,9 Prozent, den er am 24. September 2006 gegen Ulrich Holkenbrink (CDU) errungen hat. Der Sozialdemokrat Jensen, der in seiner Rolle als Oberbürgermeister großen Wert auf das Attribut "unabhängig" legt, versprach dem Stadtrat in seiner Antrittsrede, sein Handeln immer transparent zu machen. "Ich werde den Rat frühzeitig über die Absichten der Verwaltung informieren und allen Fraktionen gleichermaßen zur Verfügung stehen." Auch Konflikte gehören dazu, betonte Jensen, aber "Reibung erzeugt Energie". Damit spielte er wohl auch auf die Wahl der Baudezernentin an - der Stadtrat hatte sich am Dienstagabend nicht für die von Jensen unterstützte Kandidatin Beatrice Soltys entschieden (der TV berichtete). "Entscheidend ist, dass die Lösung von Konflikten einhergehen muss mit dem Respekt vor der anderen Meinung." Auch für die 1500 Mitarbeiter der Stadtverwaltung hatte der neue Chef eine eindeutige Botschaft im Zusammenhang mit der bevorstehenden Reform: "Niemand muss Angst um seinen Arbeitsplatz haben." Jensen sprach auch über die Herausforderungen der nächsten Jahre. "Der Politikverdrossenheit setzen wir Bürgernähe und Bürgerbeteiligung entgegen." Höchste Priorität habe die Sanierung der Schulen. "Ich hoffe, dass sich alle Fraktionen gemeinsam auf ein umfassendes Schulsanierungsprogramm einigen können." Ministerpräsident Kurt Beck kam von einem Treffen mit Bundespräsident Horst Köhler zur Vereidigung des neuen Oberbürgermeisters nach Trier. "Mit Klaus Jensen übernimmt ein sachorientierter und glaubwürdiger Politiker die Verantwortung für die Zukunft der Stadt", sagte Beck. "Er hat Visionen und versteht es, die Menschen für seine Ideen zu begeistern." Der Ministerpräsident dankte auch dem scheidenden OB Helmut Schröer. "Vieles von dem, was er für diese schöne Stadt erreicht hat, wird Bestand haben." Helmut Schröer trug gestern Abend zum letzten Mal die Amtskette. Er wird das Siegel und das goldene Buch der Stadt am Montag an Klaus Jensen übergeben. Zum Schluss wandte er sich direkt an seinen Nachfolger: "Man darf nicht von einem neuen OB verlangen, dass er eine Kopie des alten ist. Klaus Jensen wird manches gleich machen, aber vieles auch anders. Für beides wünsche ich ihm Freude und Erfolg, Glück und Gottes Segen." Die vollständigen Ansprachen von Klaus Jensen und Helmut Schröer finden Sie unter

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