Ordentlich Futter für den Glascontainer

TRIER. Wie sich im herrschaftlich und erlesen anmutenden Ambiente des Kurfürstlichen Palais' innerhalb kürzester Zeit eine angenehm entspannte Atmosphäre hervorzaubern lässt, bewies die "Gala-Veranstaltung voller Perlen" im Rahmen von "Wein & Gourmet": Das "Schäumende Rokoko" versetzte 250 Besucher in beste Feier-Laune.

 Königlicher Besuch in stilvollem Ambiente: Auch Gebietsweinkönigin Kristina Simon (Zweite von links) genoss den Abend.Foto: Josef Tietzen

Königlicher Besuch in stilvollem Ambiente: Auch Gebietsweinkönigin Kristina Simon (Zweite von links) genoss den Abend.Foto: Josef Tietzen

Es gibt Veranstaltungen, die sind von der Premiere an reine Selbstläufer. Eine derart "sichere Bank" ist das Schäumende Rokoko. Bislang offizieller Auftakt des Wein & Gourmet-Festvials, wurde es in diesem Jahr wegen der internationalen Ausweitung durch den Abend "Festivals Opening" am vorvergangenen Wochenende im Château de Schengen abgelöst. Dem Stellenwert des Schäumenden Rokoko tat dies jedoch keinen Abbruch. Deutlich vor 19 Uhr, dem offiziellen Beginn am Freitagabend, strömten die Sektliebhaber ins Kurfürstliche Palais. Darunter zahlreiche Gesichter, die die Veranstaltung nicht zum ersten Mal miterlebten und sich ihre Eintrittskarte wohlwissend Wochen im Voraus gesichert hatten - mit 250 verkauften Karten war das Schäumende Rokoko innerhalb weniger Tage restlos ausverkauft. Wuselig wie auf einem Pausenhof die Atmosphäre beim Start am "Sammelpunkt" im Foyer: Hallos hier, Gelächter dort, Small talks und viele "Wir sehen uns sicher später noch", Händeschütteln, Zuwinken und Luftholen. Wer vorgebaut hatte, trug "was zum Ablegen" und setzte so den ansteigenden Temperaturen etwas entgegen, die sich im Nu bei der Menschenmenge im Eingangsbereich entwickelten. Und damit auch nicht der Hauch eines Zweifels aufkam, bei welcher Veranstaltung sich die Besucher befanden, gab's das erste Glas Sekt gleich, nachdem die Besucher etwa fünf Schritte ins Palais gesetzt hatten.Test über den ganzen Abend

Nach kurzen Grußworten von ADD-Präsident Josef Peter Mertes, Weinbaupräsident Adolf Schmitt und Gebietsweinkönigin Kristina Simon überließen "die Offiziellen" die Gäste ihrem Glück. Und das ließ - schließt man auf den Gesichtsausdruck und die allgemeine Stimmung der Gäste - nicht lange auf sich warten. Die Besucher unterzogen sich abermals dem Test, wieviel des säurehaltigen, prickelnden Getränks ein durchschnittlich trainierter Gaumen und Magen an einem Abend verträgt und in wie weit sich dabei noch Geschmacks-Nuancen herauskristallisieren lassen. "Dieser Sekt hat einen Muffton, der schmeckt irgendwie alt und schal", meinte eine Besucherin, um anschließend ihrem zuvor gekosteten Favoriten für den Rest des Abends treu zu bleiben. Unter zehn Spitzenweingütern von Mosel, Saar und Ruwer dürfte an diesem Abend jeder seinen Lieblings-Tropfen gefunden haben. "Wie gut nicht nur Wein, sondern eben auch Sekt zu allen Essen passt", hat nicht allein Ansgar Schmitz von der Mosel-Saar-Ruwer-Weinwerbung festgestellt. Die vier Sterne-Köche Alexander Kunz, Christian Bau, Wolfgang Becker und Léa Linster legten sich ins Zeug und boten köstliche Leckereien wie geräucherte Schweinebäckchen auf Apfel-Zwiebelconfit oder Hummer-Croustillant auf exotischem Glasnudelsalat.Schwitzen hinter den Kulissen

Während "draußen" das Schlemmervolk genoss und sich dabei musikalisch von Iris Oettinger und ihrer Band begleiten ließ, routierten im Hintergrund, vor den Sitzungssälen, die vier Köche und ihre Brigaden im improvisierten Kochbereich. Nicht ganz nach dem Geschmack der luxemburgischen Spitzenköchin Léa Linster, die "aus Sympathie für die Deutschen" schon zum zweiten Mal bei der Veranstaltung mitmachte: "Ich bin gerne an der Front und fände es gut, wenn sich die Köche nicht hinten verstecken müssten, sondern wie die Winzer im und um den Rokoko-Saal zeigen könnten." Auch Wolfgang Becker, Sternekoch aus Olewig, ist zum zweiten Mal dabei, "weil ich die Idee super finde. Dafür nehme ich mir gerne Zeit. Das ist dann eben einer von fünf Abenden, die ich mal nicht in meinem Restaurant bin." Seine gewöhnliche "Wirkungsstätte" verließ neben den anderen Winzern auch Heinz Schmitt aus Leiwen: "Eine gediegene Veranstaltung in einer tollen Örtlichkeit, die viel zu wenig genutzt wird", meinte Schmitt. 40 bis 50 Flaschen Sekt war ihm der Einsatz wert. Rund 500 Flaschen wurden wohl insgesamt an diesem Abend ausgeschenkt, schätzt Ansgar Schmitz.

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