Orte der stillen Einkehr

Stadt- und Weltgeschichte sowie deren Wandel im Laufe der Jahrhunderte repräsentieren die Denkmäler der Region. Unter dem Motto "Orte der Einkehr - Historische Sakralbauten" konnten die Besucher beim bundesweiten "Tag des offenen Denkmals" geschichtliche Ereignisse am architektonischen Erbe nachvollziehen.

Trier. Dass ein Hochamt in der Porta Nigra gefeiert wird, ist ein mehr als seltenes Ereignis. Nach über 200 Jahren machten das die Landesdirektion "Burgen, Schlösser, Altertümer" und Domkapitular Hans-Wilhelm Ehses möglich. Sie stimmten die zahlreichen Besucher auf die Nacht der Museen und den Tag des offenen Denkmals ein. Damit sei ein gelungener Beitrag geleistet worden, der Triers historische Orte in das Bewusstsein der Menschen rücke, sagte Staatssekretär Joachim Hofmann Göttig.Ein Eremit bewahrte die Porta Nigra

Dem griechischen Eremiten Simeon, der bis zu seinem Tod 1035 im Ostturm des römischen Stadttores lebte und später heilig gesprochen wurde, ist der Erhalt des Bauwerks zu verdanken. "Als Stiftskirche konnte das historische und architektonische Erbe die Zeit überdauern", erklärte Hans-Wilhelm Ehses in seiner Predigt, zu der sich mehr als 300 Besucher im Ostturm der Porta Nigra versammelt hatten.Ein ebenfalls bedeutendes Stück der Trierer Stadt-, Kirchen- und Klostergeschichte präsentierte das Bischöfliche Generalvikariat mit der ehemaligen Reichsabtei St. Maximin. Mönche und Ordensschwestern aus dem Bistum hatten in St. Maximin einen Ort der Einkehr und des Gebetes gestaltet. "Die Größe und Akustik des Raumes hat mich fasziniert, obwohl das Betreten der als Sporthalle genutzten ehemaligen Kirche zuerst befremdlich auf mich wirkte", sagte Schwester Miriam von den Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament aus Kürenz. Die Glaubenszeugnisse, die seit dem zweiten Jahrhundert im Bereich des nördlichen Gräberfeldes die Jahrhunderte überdauert haben, konnten in den archäologischen Ausgrabungen unter dem Kirchengebäude besichtigt werden.Der "Runde Tisch Baukultur" bot außerdem zwei Vorträge von Alois Peitz und Karl August Heise an. Die Experten erläuterten Gegenwart und Zukunft des ehemaligen Sakralbaus. "Städtebauliche Sünden der Vergangenheit dürfen nicht wiederholt werden. "Eine weitere Entwicklung des Bereichs um St. Maximin darf nicht die Sicherung archäologischer Zeugnisse verhindern", machte Heise deutlich.

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