Osterworkshop des Jazz-Clubs Trier mit 55 Musikern (Fotostrecke)

Trier · 55 Musiker haben am 25. Osterworkshop des Jazz-Clubs Trier teilgenommen und beim Abschlusskonzert ihr Können gezeigt. Premiere hatte der Jazzchor - und der Abend hatte noch viel mehr zu bieten.

 Sängerin Ursula Schlink de Company wird begleitet von Martin Olownia an der Gitarre, Ben Gabor an der Trompete und Toni Mayer am Bass (von links). TV-Foto: Manuel Beh

Sängerin Ursula Schlink de Company wird begleitet von Martin Olownia an der Gitarre, Ben Gabor an der Trompete und Toni Mayer am Bass (von links). TV-Foto: Manuel Beh

Foto: Manuel Beh (beh) ("TV-Upload Beh"

Trier Der Verkehr rollt. Dafür sorgen Ale Jan Gercama an der Gitarre, Dietmar Schabbach am Bass und Stefan Seffrin am Schlagzeug mit einem sich wiederholenden Rhythmusmotiv. Es geht auf die Straße. Vor dem inneren Auge reiht sich Stoßstange an Stoßstange. Die würzige Luft des Highways entsteht durch das rauchig klingende Tenorsaxofon von Karl-Georg Schroll. So geht es gleich zu Beginn des Abschlusskonzertes auf die Route 66.
Der 25. Osterworkshop des Jazz-Clubs Trier (siehe Info) hat in diesem Jahr 55 Sänger und Instrumentalisten in die Tufa Trier gezogen. Die Bandbreite der Teilnehmer reichte vom 11-jährigen Ben Gabor an der Trompete bis hin zu Musikern über 70 Jahren. Ihr Können zeigten diese beim traditionellen Teilnehmerkonzert am Ostersonntag.
Neu in diesem Jahr war die Jazzchor-Klasse. Helmut "Daisy" Becker, Leiter des Workshops, erklärt: "Es hat sich leider kein Posaunist angemeldet. Diesen Kurs mussten wir streichen. Da aber so viele Sänger auf der Warteliste standen, haben wir uns für eine zusätzliche Gesangsklasse entschieden." Anders als im Gesangskurs der Solisten geht es hierbei nicht um den Feinschliff der einzelnen Stimmen, sondern um den Klang der Gruppe insgesamt.
So gründete sich der zwölfköpfige Jazzchor. Gleich zu Beginn entführt er das Publikum in eine warme Sommernacht. Beim "Samba in Trier" hören die Zuschauer förmlich das Meer rauschen, fühlen den noch warmen Sand unter den Füßen und sehen ein Lagerfeuer vor sich hin knistern.
Sabine Schwall (53) aus Trier ist Sängerin des Jazzchores: "Ich komme eigentlich aus der Kirchenmusik und wollte den Jazz kennenlernen. Gerade für Sänger, die sich nicht trauen, alleine im Rampenlicht zu stehen, ist der Chor die ideale Alternative. Super ist vor allem die Atmosphäre unter den Teilnehmern und auch zu den Dozenten."
Während des Konzertes wird klar: Alle Teilnehmer genießen es, auf der Bühne zu stehen und das Gelernte zu präsentieren. Der Applaus der rund 180 Zuschauer im großen Saal der Tufa Trier ist Belohnung und Motivation zugleich. Es macht wirklich Spaß, zu sehen, wie die ernst blickenden, konzentrierten Gesichter der Musiker nach dem erfolgreich gespielten Solo auflockern und strahlen.
Jonas Kirchen (18) aus Konz ist zum ersten Mal beim Osterworkshop dabei. Der Altsaxofonist habe vor allem neue Techniken gelernt, die er beim Üben zukünftig anwenden möchte: "Es hat insgesamt großen Spaß gemacht. Im Unterricht haben wir viel soliert und geübt, nach Akkorden zu spielen. Ich komme nächstes Jahr gerne wieder."
So bunt wie der Jazz naturgemäß ist, so bunt sind auch die Stücke. Rockig wurde es beim Titel "Tush" der US-amerikanischen Band ZZ Top. Im Ausfallschritt mit schräg gehaltenem Mikrofonständer und nach vorne gebeugtem Oberkörper steht Marco Blanca auf der Bühne und überzeugt am Gesang. Unterstützt wird er durch Frank Holstein am E-Piano und drei Bläser, deren Klang stark einer Bigband ähnelt.Extra: SO FUNKTIONIERT DER WORKSHOP


Seit 25 Jahren gibt es den Osterworkshop des Jazz-Clubs Trier. Sein Ziel ist es, viele Menschen zum Jazz zu bringen, als Konzertbesucher oder als Musiker. Der Workshop startet am Karfreitag und endet mit dem Teilnehmerkonzert am Ostersonntag. Morgens stehen Theorie- und Instrumentalunterricht an, nachmittags wird das Zusammenspiel in der Combo geprobt. Dabei werden die Teilnehmer bunt zusammengewürfelt. Jedes Jahr kommen acht Dozenten nach Trier.

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