Geldscheine zu mehreren Milliarden gingen am Samstag im Kolpinghaus "Warsberger Hof" über die Theke. Dass keine Missverständnisse aufkommen: Bei der Währung handelte es sich um Geldscheine und Münzen längst vergangener Tage, aus jener Zeit, als die Trierer mit Tüten voller Geld zum Kaufmann gingen, um gerade das Nötigste einzukaufen: Ein Geldschein von "Eine Milliarde Mark" wechselte beispielsweise den Besitzer, datiert vom 20. Oktober 1923: "Umlauffähig im ganzen Regierungsbezirk Trier", steht auf dem Schein mit schnellem Verfallsdatum. "Das Stück war sehr abgegriffen. Sonst hätte es mehr als ein paar Euros eingebracht", analysiert Hans-Jürgen Leukel, Chef-Auktionator. Erich Eixener aus Zemmer-Rodt wurde Besitzer eines Bildes, das einem Soldaten namens Nikolaus Permesang als Erinnerung an seinen Militärdienst zu Kaiser Wilhelms Zeiten diente: "Es lebe hoch das Regiment, dass sich Stolz das 3. nennt", steht auf dem Erinnerungsstück. Eixener: "Ich sammele so altes Zeug. Da konnte ich nicht Nein sagen." Viele Spenden bekommen die Trierer Münzfreunde in Form alter Kamellen. "Wer bietet freiwillig was dafür?", fragte Leukel mehrfach in die Runde der 60 Ersteiger-Willigen. "Leider wird die Zahl der Interessenten immer geringer", beklagt Leukel den Schwund, der gerade in den letzten Jahren sehr stark festzustellen sei. Ein 88-jähriger Trierer wollte seine Sammlung "verkloppen." "In meinem Alter versucht man, die alten Dinger los zu werden - aber nicht für'n Appel und 'n Ei", so der Mann schelmisch. Eine Wärmflasche wechselte den Besitzer. Das Besondere: Das Teil ist aus Kupfer gearbeitet. Freuen konnte sich am Ende der Jubiläums-Auktion die Aktion Sorgenkind: 450 Euro kamen zusammen. Mehr als 20 000 Euro wurden in den vergangenen 30 Jahren von den Trierer Münzfreunden für unterschiedliche Hilfsprojekte zur Verfügung gestellt. Wer sich für die Trierer Münzfreunde - Gesellschaft für Numismatik und Heimatkunde - interessiert, folgender Hinweis: Treffpunkt jeden zweiten Freitag im Monat im Warsberger Hof.