"Paradies mit Gefahren"

Pornografie, Rechtsextremismus, Identitätsdiebstahl - im Internet werden nicht nur seriöse Dienstleistungen angeboten. Besonders Kinder sind gefährdet. In ihrem Vortrag "Surfen - Chatten - Mailen: Ein Paradies mit Gefahren" wies die IT-Trainerin Bettina Sieding auf die Schattenseiten des Netzes hin.

 Bettina Sieding klärt über Gefahren im Internet auf. TV-Foto: Tobias Sauer

Bettina Sieding klärt über Gefahren im Internet auf. TV-Foto: Tobias Sauer

Trier. (tos) "Wer hat Internet bei sich zu Hause?", fragt IT-Trainerin Bettina Sieding zu Beginn der Veranstaltung am vergangenen Dienstag in der Katholischen Akademie. Alle Hände der etwa 25 Zuhörer heben sich. "Und wer hat schon einmal gechattet?" Nicht einmal die Hälfte der Teilnehmer bestätigt diese Frage. Die Folge: Viele Kinder und Jugendlich entdecken das Internet auf eigene Faust, ohne mir ihren Eltern darüber sprechen zu können. Eine Erfahrung, die von einer Mutter bestätigt wird: "Von der Kommunikation her sind das zwei verschiedene Ebenen geworden."Das Internet biete Chancen und Risiken, erklärt Bettina Sieding. Einerseits ermögliche es, neue Freunde kennenzulernen und sich auszutauschen. Andererseits werde der anonyme und unkontrollierte Kontakt, etwa in Chatrooms, also Räumen, in denen sich Leute online miteinander unterhalten, auch von Pädophilen ausgenutzt, die hier an Kinder herantreten können. Problematisch sei insbesondere, dass Kinder oft sehr persönliche Angaben machten.Möglich sei zudem, dass persönliche Daten für einen "Identitätsdiebstahl" missbraucht werden. Mit wenigen Angaben könne so in einer Social Community, einer virtuellen Gemeinschaft, eine Seite auf den Namen einer anderen Person angelegt werden. "Auf einem Elternabend erzählte eine Mutter, sie habe durch Zufall von einer Internetseite erfahren, auf der ihr Name und ihr Foto verwendet wurden - ohne dass sie wusste, wer die Seite eingerichtet hat", berichtet die Medienexpertin.Um die Kinder im Umgang mit neuen Medien besser unterstützen zu können, sei insbesondere die Weiterbildung von Eltern und Lehrern wichtig. "Den Eltern muss klar sein, was los ist!", sagt die IT-Trainerin. Ein Bewusstseinswandel finde aber statt. So würden im Rahmen des Landesprojekts "Medienkompetenz macht Schule" Lehrer zu Medienschutzberatern fortgebildet. "Die Schulen müssten aber aktiver werden", fordert Sieding, die im Rahmen einer von ihr geleiteten Computer-AG an einer Schule auf das Problem aufmerksam wurde.Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es im Internet unter www.jugendschutz.net

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