Partnerschaft statt Konkurrenz

KAISERSLAUTERN/TRIER. "Wir wollen uns nicht gegenseitig die Besucher wegschnappen", lautete das Credo der ersten gemeinsamen Pressekonferenz der LGS Trier und der Gartenschau Kaiserslautern. Dort, wo vor drei Jahren die erste Landesgartenschau stattfand, vereinbarten die Geschäftsführer der beiden Schauen ihre Zusammenarbeit.

 Ankunft der "Fair-Play-Tour" auf dem Gartenschaugelände in Kaiserslautern.Foto: Dagmar Schommer

Ankunft der "Fair-Play-Tour" auf dem Gartenschaugelände in Kaiserslautern.Foto: Dagmar Schommer

Den passenden Rahmen für die Kooperationsvereinbarung bot die Ankunft von etwa 250 jungen Radlern in Kaiserslautern: Die "Fair-Play-Tour d'Europe" erreichte ihr viertes Etappenziel auf dem Gelände der ersten rheinland-pfälzischen Landesgartenschau, wo die Stadt Kaiserslautern seither eine Gartenschau mit wechselnden Attraktionen etabliert hat. Rund 700 000 Besucher verzeichnete die Gartenschau im vergangenen Jahr, was unter anderem auch der Dinosaurier-Ausstellung zu verdanken war. Die Zugkraft der 67 originalgetreu nachgebauten Dino-Modelle zeigt auch, dass eine Landesgartenschau keine Eintagsfliege ist. So hatten auch zur Ankunft der "Fair-Play-Tour" zahlreiche Schaulustige in einem Restaurant auf dem Kaiserslauterner Gartenschau-Gelände Platz genommen, um die jungen Radler zu begrüßen. Auf den acht Etappen ihrer Tour sammeln die Jugendlichen aus Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg Geld für die Welthungerhilfe in Peru sowie für ein Projekt des Landes Rheinland-Pfalz im Partnerland Ruanda. Am morgigen Samstag gegen 14 Uhr erreichen sie nach insgesamt 850 Kilometern durch vier Länder ihr Ziel vor der Arena in Trier. "Die befahren genau die Regionen, die wir auch für die Landesgartenschau bewerben", sagten die Trierer LGS-Geschäftsführer Matthias Schmauder und Roman Schleimer. Bei der ersten gemeinsamen Pressekonferenz mit den Vertretern der Kaiserslauterner Gartenschau vereinbarten sie unter anderem gemeinsame Werbe-Aktionen. Auch die Homepages der beiden Schauen ( www.landesgartenschau-trier.de und www.gartenschau-kl.de) werden in Kürze verlinkt. "Manche befürchten, dass die Trierer Schau uns 2004 das Wasser abgraben wird. Ich bin da anderer Ansicht", betonte Kaiserslauterns Gartenschau-Geschäftsführer Thomas Zinßmeister. Neben gemeinsamer Werbe-Aktionen wollen die Macher der grünen Schauen auch inhaltlich zusammenarbeiten - beispielsweise bei speziellen Angeboten für Schulklassen. Fest steht bereits, dass bei der Präsentation des "Grünen Klassenzimmers" im Februar nächsten Jahres auch die Trierer mit einem Beitrag in Kaiserslautern vertreten sein werden. Avisiert ist auch, dass einige Künstler auf beiden Schauen auftreten, wovon sich die Geschäftsführer Sparmöglichkeiten bei den Veranstaltungs-Budgets erhoffen. Doch vor allem das Rabatt-System soll Besucher der einen Schau auch zur anderen lockten. Für Kaiserslauterner Dauerkartenbesitzer wird für fünf Euro ein Bustransfer nach Trier eingerichtet, der auch einen ermäßigten Eintritt beinhaltet. Auf Trierer Seite werde derzeit noch nach einem Busunternehmen für einen vergleichbaren Transfer zur Partner-Schau gesucht, sagte Schmauder, der an der Lauter kein Unbekannter ist. Er hat bereits als technischer Leiter die erste rheinland-pfälzische Gartenschau begleitet. "Von den Erfahrungen profitieren wir in großem Umfang", betonte Schmauder. Dass auch die Schau auf dem Petrisberg keine Eintagsfliege wird, davon sind die LGS-Geschäftsführer überzeugt. Schmauder: "In Trier sind die Möglichkeiten noch besser als in Kaiserslautern, weil die städtebauliche Entwicklung Hand in Hand mit der Gartenschau angegangen wird." Gestern präsentierte die LGS GmbH mit der Milch-Union Hocheifel (MUH) einen weiteren Hauptsponsor für die Landesgartenschau (ausführlicher Bericht folgt).

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