Party mit Tanzverbot

TRIER. Etwas ungeschickt terminiert feierte die Trierer Skaband "The Bandgeek Mafia" das Erscheinen ihrer ersten CD mit einem Konzert im Balkensaal des Exhauses. Trotz Tanzverbots kamen die gut hundert Gäste im Balkensaal voll auf ihre Kosten.

 Gute Stimmung trotz Tanzverbots: Im Exhaus präsentiert die Trierer Skapunkband "The Bandgeek Mafia" ihre neue CD. TV-Foto: Frank Göbel

Gute Stimmung trotz Tanzverbots: Im Exhaus präsentiert die Trierer Skapunkband "The Bandgeek Mafia" ihre neue CD. TV-Foto: Frank Göbel

Am Eingang zum Balkensaal prangt ein großes gelbes Schild: Tanzverbot gemäß Feiertagsgesetz. Der Saal selbst wurde vorsorglich teilweise bestuhlt. Immerhin, ein bestuhltes Skapunkkonzert bekommt man nicht alle Tage zu sehen. Doch die Jungs von der "Bandgeek Mafia" haben noch Glück, daß ihre Veranstaltung überhaupt ausnahmsweise stattfinden kann, wurden doch alle anderen Veranstaltungen im Exhaus komplett abgesagt. Anlass des unglücklich terminierten Konzerts ist das Erscheinen der ersten offiziellen CD "Paint Your Target" beim Punklabel "Long Beach Records". Unterstützt werden die Trierer dabei von ihren Labelkollegen "Mongrel" aus München sowie von den Emorockern "Love In Stereo" aus Bremen. Während derer schon sehr überzeugenden Auftritte halten sich die etwa einhundert Gäste bewegungstechnisch tatsächlich zurück und hören wie aufmerksame Jazzfans einfach nur zu. Lediglich in den bestuhlten Reihen lassen einige Fans ihre langen Mähnen kreisen oder vollführen skurrile Sitztänze. Dann entern die Gastgeber die Bühne und werden gleich enthusiastisch begrüßt. Die Band hat schon eine solide Fanbasis, keine Frage. Ihre Musik ist, obwohl ihre Besetzung der der klassischen Skaband entspricht, also aus Band plus Bläsersektion besteht, viel mehr als "nur" klassischer Ska. Der Offbeat hüpft meist nur in kurzen Passagen nach vorne, um dann wieder geradlinigerem Punk und Emocore mit knackigen Riffs Platz zu machen. Das Ganze ergibt eine solch abwechslungsreiche und erfrischende Mischung, dass der "unaufhaltsame Aufstieg" der Band nur folgerichtig ist: Nachdem eine selbstbetitelte EP tausende Male von ihrer Website heruntergeladen worden war, und nach einigen Finalplazierungen bei Bandwettbewerben also jetzt der Vertrag beim gestandenen Punklabel. Bei so viel geballter Punkpower hält es die Fans natürlich nicht mehr lange auf den Sitzen und bald wippt der Boden des Balkensaales unter dutzenden Füßen. Wer die Band live sehen möchte, hat in den nächsten Monaten mehr als eine Gelegenheit dazu, da die "Bandgeek Mafia" fleißig tourt: im Juli spielt die Gruppe wieder im Exhaus.

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