Partyzone Innenstadt

TRIER. Besuchermagnet Altstadtfest: Zehntausende Besucher haben am Wochenende in der Trierer Innenstadt gefeiert: vor zwölf Bühnen und an unzähligen Essens- und Getränkeständen.

Ein Regenschauer gegen 18 Uhr lässt Schlimmes ahnen, doch als Straßenfeger erweist sich am Samstagabend beim Altstadtfest das Fußballspiel Deutschland-Brasilien: Erst nachdem Brasilien das Halbfinal-Spiel des Confederations-Cup mit 3:2 gewonnen hat, füllt sich die Trierer Fußgängerzone. Und die feierwilligen Massen haben Glück: Zwar hängen den ganzen Abend Wolken über der Stadt, es regnet aber kein zweites Mal. Und auch der Sonntag blieb bis Redaktionsschluss trocken. Schon den Tag über haben die Besucher ein buntes Unterhaltungsprogramm erlebt: Vom Frühschoppen mit "Saxomania" auf dem Domfreihof über das "Bürgerschießen" auf dem Kornmarkt bis hin zur Peter- und Paul-Kirmes auf dem Viehmarktplatz. Der frühe Samstagabend gehört der lockeren Unterhaltung. Auf dem Domfreihof etwa singt eine Teilnehmerin des Wettbewerbs "Die Stimme der Region" Whitney Houstons Olympia-Hymne "One moment in time". "Du siehst, die Menge tobt", sagt der Moderator. Das quittieren einige Zuschauer mit Lachen - wirken doch die meisten von ihnen um diese Uhrzeit eher ein wenig gelangweilt. Anders war es am Freitag, als sich hier Pop und Klassik in einem fulminanten Konzertereignis getroffen hatten. Traditionell stehen auf den Bühnen auf Domfreihof, Hauptmarkt und vor der Porta Nigra die publikumswirksamen Bands. Das sind auf dem Domfreihof am frühen Samstagabend die Leiendecker-Bloas. "Dünne haben's schwer", singt Publikumsliebling Helmut Leiendecker. Das Fußballspiel ist inzwischen beendet, und die Fans haben sich vor der Bühne eingefunden. Das Terrain der kleineren Bands sind die Fleisch- und die Brotstraße sowie ihre Seitenstraßen. Beim Auftritt von "Penalty" in der Jesuitenstraße etwa haben sich zahlreiche Fans der Trierer Band aus den 70ern versammelt und lauschen alten wie neuen Liedern.Mit dem Handy die Freunde wiederfinden

Zwei junge Frauen gehen die Nagelstraße entlang. Eine der beiden wippt im Takt der von der Bühne in der Fahrstraße herüberschallenden Musik mit, die andere hat ein Handy am Ohr - das bewährte Kommunikationsmittel, um Freunde wiederzufinden. Überhaupt lebt das Fest von Altbewährtem. Bratwurst-Duft zieht durch die Straße. Eine Metzgerei konkurriert mit einer Vielzahl von Essensständen, die die Straßen säumen. Zu groß, um ein Geheimtipp zu sein, ist die Bühne auf einem Parkplatz zwischen Nagelstraße und Kornmarkt. "Let me entertain you" spielt dort "Chock-A-Block". Vor der Bühne drängeln sich ausgelassen die Besucher, es wird getanzt und gelacht. Auch auf dem Hauptmarkt ist es inzwischen voll geworden. Vor vom Alter her gemischtem Publikum spielt die Band "Undercover" englischsprachige Lieder. Dazu nippt manch ein Besucher an einem Glas Wein - schließlich verkaufen hier die Trierer Winzer. 0.30 Uhr vor der Porta Nigra: "Fliiieger, grüß mir die Sonne", schallt es über den Platz, auf dem das Partyvolk sich dicht an dicht drängt. "Klimaschock" steht auf der Bühne. Durchkommen ist schwierig. Dafür ist es laut. Und heiß. Also Arme hoch und tanzen. So wie am Sonntagabend bei Guildo Horn an gleicher Stelle. Nach dem Flieger-Lied ein weiterer deutschsprachiger Titel - "Westerland" von den Ärzten. "Ich will wieder an die Nordsee!", schallt es über den Platz. Da wären viele der Besucher zu diesem Zeitpunkt sicher auch gerne; angesichts der Hitze und angesichts des von verschüttetem Bier klebenden und von Glasscherben und Müll übersäten Straßenpflasters. Mehr Fotos: SEITE 22

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