Patienten brauchen Leuchttürme in dunkler Zeit

Den erwarteten neuen Bischof von Trier nicht bloß mit vielen Forderungen bestürmen, sondern ihm ein gut durchdachtes mögliches Handlungspapier an die Hand geben - das wollen die Krankenhaus-Seelsorger im Bistum Trier. So war die Jahrestagung der Krankenhausseelsorger im Robert-Schuman-Haus Trier keine Vortragsveranstaltung, sondern ein Arbeitstreffen.

Trier. (red) In kleinen Gruppen wurden Positionen, Kriterien und weiterführende Perspektiven zur Praxis ritueller Sterbebegleitung, Krankensalbung und seelsorglicher Rufbereitschaft im Krankenhaus ermittelt. Im Alltag eines Krankenhauses gibt es für Seelsorger "viele drängende Probleme", wie eine Teilnehmerin es formulierte. Bewusst habe man jedoch den Schwerpunkt auf ein Thema gelegt: Unter der Überschrift "Wir sind - nicht nur werktags - da" ging es um die Auswirkungen sinkender Priesterzahlen in Krankenhäusern. Wenn die fehlen, um die Krankensalbung als häufigste Form der rituellen Begleitung in der Sterbestunde vorzunehmen, wüchsen Druck und Belastung, auch für nicht ordinierte Seelsorger. Laut Stefan Nober von der Abteilung Pastorale Felder im Bischöflichen Generalvikariat Trier ist die Tagung ein Baustein eines über ein ganzes Jahr laufenden Gesprächsprozesses. Zuvor hatte man sich durch eine schriftliche Befragung über die "Vielfalt der Situationen und Bewertungen im Themenkreis Rituelle Sterbebegleitung - Krankensalbung - Rufbereitschaft" informiert.

Wie die Krankenhausseelsorger auch in Zukunft in kritischen Situationen da sein können, wenn in der akuten Krise nach seelsorglichem Beistand gerufen wird - dafür wurden vier verschiedene Handlungsszenarien vorgestellt: Nicht mehr zu besetzende Priesterstellen werden von nicht ordinierten Seelsorgern besetzt, die Stärkung von nicht-sakramentalen Formen rituellen Handelns bei Rufbereitschaft, die Beteiligung von Laien und Priestern sowie die Kombination priesterlicher Rufbereitschaft in Pfarreien und Krankenhäusern für beide Bereiche mit Ausgleichsregelung. Als vielversprechend empfanden die Teilnehmer den Gesprächsprozess, denn Seelsorge im Krankenhaus hat "eine Leuchtturmfunktion in einer dunklen Welt."

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