Paulinstraße bleibt Dauerbaustelle

Trier · Die Bauarbeiten an den Versorgungsleitungen in der Trierer Paulinstraße gehen weiter, laut Planung der Stadtwerke bis November 2016. Bei einer von rund 100 Gästen besuchten Informationsveranstaltung im Bürgerhaus Trier-Nord haben Anlieger auf zügiges Arbeiten gedrängt. Ein bereits früher von der Stadt angekündigtes Gesamtkonzept zum Ausbau der Straße existiert nach wie vor nicht.

Paulinstraße bleibt Dauerbaustelle
Foto: Martin Recktenwald (ten) ("TV-Upload Recktenwald"

Trier. "Aushängeschild für Trier" - so formulierte ein Anwohner seine Wunschvorstellung für die Paulinstraße. Schließlich sei diese eine Hauptroute in die Stadt, die direkt auf die Porta Nigra zuführe. Dieser Gedanke stieß bereits vor vielen Jahren bei der Stadtverwaltung auf öffentlich bekundete Gegenliebe. Ein Ausbaukonzept wurde angekündigt und dringend anstehende Sanierungsarbeiten am Leitungsnetz für Strom, Wasser und Gas zugunsten der großen Lösung mit Synergieeffekten aufgeschoben. So weit die Vorgeschichte.
Die große Lösung ist indes erstmal in die Ferne gerückt. Wie Baudezernent Andreas Ludwig bei einer Bürgerversammlung am Donnerstagabend mitteilte, habe er nach seinem Amtsantritt vor rund neun Monaten keine Pläne hierzu vorgefunden. Er halte die Paulinstraße jedoch für ein vorrangiges Projekt, für das er sich nachdrücklich einsetzen wolle. "In etwa drei Jahren sollte die Planung abgeschlossen sein. Der Ausbau könnte dann in sechs bis sieben Jahren, von heute an gerechnet, beendet sein", kündigte er an und warb um Anregungen vonseiten der Bürger.
Dazu existieren eine Reihe widerstrebender Vorstellungen, die auch bei der Veranstaltung im Bürgerhaus anklangen: mit klassischem Bürgersteig oder ohne als verkehrsberuhigte Zone, mit neuen Fahrradwegen, als Einbahnstraße oder gar als Allee.Dringende Reparaturarbeiten


Die Realität zurzeit ist jedoch profaner und besteht aus Reparaturarbeiten. Ein weiteres Aufschieben der Erneuerung von Gas-, Wasser- und Stromnetz ist aus Sicht der Stadtwerke Trier (SWT) nicht möglich.
"Ein Teil der Versorgungsleitungen ist von 1911", berichtete SWT-Projektkoordinator Rudolf Weiler. Der im Vorjahr begonnene Austausch hatte sich verzögert, unter anderem lagen unerwartet alte Straßenbahnschienen im Weg. Der ursprüngliche Termin für den ersten Bauabschnitt im Dezember 2015 sei nicht mehr zu halten gewesen. Da in der Winterzeit die Asphaltunternehmen pausieren, kam es auch in der Paulinstraße zu einer siebenwöchigen Zwangsunterbrechung. Neuer Endtermin für den ersten Abschnitt ist nun die zehnte Kalenderwoche zwischen dem 7. und 11. März.
Anschließend zieht die Baustelle weiter auf die Kreuzung mit der Balthasar-Neumann-Straße und der Zeughausstraße. Jeweils abwechselnd wird es Vollsperrungen in diesen beiden Straßen geben, während die Paulinstraße als Einbahnroute Richtung Innenstadt erhalten bleibt. Bis in die 19. Kalenderwoche (9. bis 13. Mai) sollen die Gräben wieder versiegelt und die Straßenoberfläche wiederhergestellt sein. Das Teilstück bis zur Einmündung Maarstraße steht dann bis November auf dem Plan. Die letzten Meter bis zur Nordallee wurden bereits in den 1990er Jahren saniert und werden daher ausgespart. Für die Erneuerungen der Versorgungsleitungen werden keine Anliegerbeiträge erhoben.
Insbesondere Geschäftsleute sorgt die Baustelle sehr, sie fürchten existenzgefährdende Umsatzeinbußen. "Es sollte wirklich geprüft werden, ob nicht mehrere Kolonnen gleichzeitig für die Bauarbeiten eingesetzt werden können", drängte etwa Josef Fell zur Eile. Zufahrtsmöglichkeiten für den morgendlichen Lieferverkehr beschäftigten Silvia Günther von der Druckerei Ensch. Die Stadtwerke sagten Einzelfalllösungen zu. Anfragen hierzu sollten über die E-Mail-Adresse info@swt.de direkt an Rudolf Weiler gerichtet werden.Parkplätze gesucht


Die Parkplatzfrage während der Bauzeit wurde ebenfalls aufgeworfen und Flächen am Gesundheitsamt ins Gespräch gebracht. Dessen Leiter, Dr. Harald Michels, zeigte sich aufgeschlossen: Außerhalb der Dienstzeiten, etwa an Wochenenden, sei das aus seiner Sicht vorstellbar.
Allerdings entscheidet als Eigentümer der Fläche der Landesbetrieb Liegenschaften und Baubetreuung (LBB). Ortsvorsteher Christian Bösen: "Mit dem LBB bin ich bereits seit circa eineinhalb Jahren deswegen im Gespräch. Ich hoffe, dass sich hier etwas bewegt."

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