Pellets ante Porta

TRIER. (gsb) Im Rahmen einer Informationsreihe der Stadt Trier, der Handwerkskammer Trier und des Solarvereins war am Samstag auf dem Porta-Nigra-Vorplatz ein Aktionstag zum Thema "Wir zapfen die Sonne an". Dabei erfuhren die Besucher die Vorzüge erneuerbarer Energien.

Es war nicht der Umweltmarkt, der alle zwei Jahre auf dem Viehmarkt stattfindet und fast auf den Tag genau vor 15 Jahren in Trier startete, sondern ein "Aktionstag" zu erneuerbaren Energien und nachwachsenden Rohstoffen wie der städtische Umweltberater Johannes Hill erläuterte. Die Veranstaltung hätte spielend das Thema "Windenergie" aufgreifen können - heftige Böen machten den Standbetreibern auf dem zugigen Platz zu schaffen. Das Spektrum dessen, was gezeigt wurde, war breit gefächert und reichte von solarer Trinkwasseraufbereitung über Baubiologie, Lehmbau oder Bienenprodukten bis zu Pellet-Öfen - "Moselpellets ante Porta eben", wie Hill schmunzelte. Für Interesse sorgte auch ein Probeausschank von Wein und Sekt aus ökologischem Weinbau. Die Produkte, die bei den städtischen Energietouren ausgeschenkt werden, "kosten nicht mehr" als gewöhnliche Weine, meinte Ökowinzer Hans-Josef Luy aus Konz. Dafür seien sie frei von Pestiziden. Er hätte seinen Stand besser am anderen Ende des Platzes aufgebaut. Denn dort wurde gezeigt, wie Weinkorken nutzbringend als Dämmstoffe weiter verwendet können. Für neue Erkenntnisse sorgte bei manchem Passanten der Heizwertvergleich des städtischen Forstamts. Produktleiter Paul Schilling und Stadtförsterin Kerstin Bendiks erläuterten, dass der kommunale Brennstoff aus dem Wald bei weitem günstiger als Heizöl ist. 50 bis 55 Euro koste ein Raummeter Laubholz, der dem Heizwert von etwa 200 Litern Heizöl entspreche - für die der Verbraucher derzeit rund 100 Euro bezahlen muss. "Wir haben hier unsere eigene Energie in Form von Brennholz vor der Haustür", sagten sie. "Die Leute sind schon interessiert", meinte Bendiks. "Und wenn wir merken, dass diese Heizform für sie nicht in Frage kommt, schicken wir sie an den nächsten Stand wie zu den Moselpellets", lobte sie die fachliche Zusammensetzung der Teilnehmer. Auch der Leinöl-Stand aus Monreal bot Interessantes. Zur Pflege von Holz- oder Terrassenmöbeln dient das Produkt, ebenso wie Kochen. Der Informationstag war eingebunden in eine Veranstaltungsreihe "Wärme von der Sonne", für den die Trierer Region den Zuschlag vom Bundesverband Solarenergie und dem Umweltministerium erhalten hatte. Bis September finden zahlreiche Fachforen, Vorträge und Energietouren statt. Die nächste Veranstaltung ist am 11. Juni im Casino am Kornmarkt, 10 bis 17 Uhr (Zukunft Altbau). Infos bei der Umweltberatung, Telefon 0651/718-4444; umweltberatung@trier.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort