Pendel-Service steht auf der Kippe

Weil das Geld bisher nicht reicht, könnte der beliebte Service des Trierer Handels mit Pendel- und Paketbussen an den Adventssamstagen verringert werden. Während das System der Geschenk-Gutscheine am 29. November startet, ging der Vorstoß zu einheitlichen Öffnungszeiten ins Leere.

 Für das Angebot „Park & Ride“ zur Adventszeit wird wie hier in der Luxemburger Straße zwar schon geworben, aber die Finanzierung steht noch nicht. TV-Foto: Marcus Hormes

Für das Angebot „Park & Ride“ zur Adventszeit wird wie hier in der Luxemburger Straße zwar schon geworben, aber die Finanzierung steht noch nicht. TV-Foto: Marcus Hormes

Trier. Nur knapp eine Stunde dauerte der Stammtisch der City-Initiative Trier am Donnerstagabend. Doch die hatte es in sich: Sichtbar enttäuscht konfrontierte der Vorstand die rund 30 Teilnehmer mit dem Zwischenstand beim Thema "Park & Ride". Geplant ist, dass wie in den vergangenen Jahren an den Adventssamstagen und dazu am verkaufsoffenen Sonntag (30. November) kostenlose Busse zwischen Parkplätzen am Stadtrand und der Innenstadt pendeln. Dort sollen auch wieder Paketbusse stehen, in denen Kunden ihre Einkäufe zwischenlagern können.

74 Prozent gegen langen Donnerstag



Wie immer wurden alle Geschäfte der Innenstadt schriftlich um freiwillige Unterstützung des Angebots in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken gebeten. Die Resonanz war schlechter denn je: Weniger Betriebe beteiligen sich, und das mit niedrigeren Summen. Bisher sind ingesamt nur 12 000 Euro zugesagt. Um den gewohnten Umfang aufrechterhalten zu können, wird etwa das Doppelte benötigt.

Fazit des Vorstands: "Wegen mangelnder Finanzierung stark gefährdet". Dabei wird auf Plakaten und der Internet-Seite www.city-initiative-trier.de schon kräftig für das Angebot geworben.

Oberbürgermeister Klaus Jensen unterstützt den Appell an alle Einzelhändler der Stadt, sich an der Finanzierung zu beteiligen: "Es profitieren alle davon. Deshalb sollten sich auch alle für diesen wichtigen und bewährten Service engagieren." Die Stadt zahlt der City-Initiative jährlich einen Zuschuss von 64 000 Euro zur allgemeinen Projektförderung.

Im Bemühen um kundenfreundliche und möglichst einheitliche Öffnungszeiten (der TV berichtete) hatte der Vorstand erneut eine Umfrage organisiert, an der sich 66 Betriebe beteiligten. Ergebnis: 15 Prozent sind bereit, am ersten Donnerstag im Monat bis 21 Uhr zu öffnen. Elf Prozent würden bis 22 Uhr mitgehen. Doch 74 Prozent lehnen den langen Donnerstag ab. "Wir müssen das Votum hinnehmen und sind ein bisschen ernüchtert", sagte Schatzmeister Andreas Noll.

Ein Erfolgserlebnis ist hingegen die Einführung der neuen Geschenk-Gutscheine zum 29. November. Sie können zum Preis von zehn Euro pro Stück an mehreren Ausgabestellen erworben und bei den Mitgliedsbetrieben eingelöst werden. Motto: "Vielfalt schenken". Die nötige Sicherheit sollen ein Hologramm und eine fortlaufende Nummer gewährleisten.

Meinung

Blamage und Rückschritt

Es ist sehr einfach, potenziellen Besuchern des Trierer Weihnachtsmarktes und der Innenstadt die Lust auf einen Besuch der Römerstadt zu nehmen und sie abzuschrecken. Man muss ihnen lediglich zuflüstern: "Denk an den Verkehr in der City." Volle Parkhäuser, Schleichfahrten auf der Suche nach einem freien Platz, Staus, Stress, Zeitverlust und nicht allzu niedrige Parkgebühren für Kurzzeit-Parker sind Argumente, die in Erinnerung rufen, dass Trier zwar eine der schönsten, aber eben nicht die einzige Weihnachts-Einkaufs-Stadt ist. Um es klar und deutlich zu sagen: Das Park & Ride-Angebot ist eines der zentralen Argumente, die für eine Fahrt nach Trier sprechen. Der schönste Weihnachtsmarkt, die herrlichste Innenstadt, die besten Angebote werden sekundär, wenn die Menschen schon gestresst und genervt in Trier ankommen. Abgesehen davon fördern die Blechlawinen mit Sicherheit nicht die Weihnachtsstimmung. Eine Streichung von Park & Ride wäre eine Blamage und ein gewaltiger Rückschritt. j.pistorius@volksfreund.deEXTRA Riesen-Fete: Für September 2009 bahnt sich ein Großereignis in Trier an. Unter dem Motto "Konstantin lädt ein" planen Stadt, City-Initiative und weitere Partner ein Fest mit exklusivem Programm. Wichtiges Element soll ein langer Einkaufsabend zum Beispiel bis 22 Uhr sein. Noch sind jedoch viele Fragen offen. Erst wenn die Basis steht, will der Vorstand die Mitglieder informieren und ihre Bereitschaft zur Teilnahme erfragen. Das Projekt "Trier nachtaktiv" (Einkaufen ab 24 Uhr) war 2004 durch Regen getrübt. (cus)

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