Per Bus nur noch in eine Richtung

OLEWIG. Das Provisorium soll zur Regel werden: Auch nach der Fertigstellung des Ausbaus der Ortsdurchfahrt Olewig werden fast alle Busse nur auf der Umgehungsstraße fahren und halten.

Stadtwerke, Ortsbeirat und Rathaus sind sich einig, wie inZukunft die Anbindung Olewigs an den ÖPNV geregelt sein wird.Während sich für die Linien 7 und 84 nichts ändert, sollenkünftig die meisten der verbleibenden Stadtbuslinien weiterhinüber die Riesling-Weinstraße fahren, nur eine Linie -voraussichtlich die 6 - fährt Haltestellen im Ortskern an. "Zur Ortsdurchfahrt des ÖPNV durch Olewig gibt es eine klare Aussage. Eine unserer Stadtbuslinien wird nur stadteinwärts durch Olewig fahren", sagt Stadtwerke-Sprecher Andreas Wagner. Ebenso eindeutig fiel im Dezember 2002 eine Abstimmung des Ortsbeirates aus, nachdem Jürgen Metzen vom Stadtplanungsamt zwei mögliche Varianten vorgestellt hatte. Der Ortsbeirat entschied sich mit acht Befürwortern und einer Gegenstimme dafür, dass eine Buslinie die Olewiger Straße nur noch in Richtung Stadt befährt. Die Stadt hatte ursprünglich die Linienführung in die entgegengesetzte Richtung vorgesehen.

Die Einbahnregelung, die im Abschnitt zwischen Brettenbach und Hunsrückstraße auch für den Individualverkehr gelten wird, ist auch deshalb notwendig, um die Verringerung der Fahrbahnbreite in diesem Abschnitt zu realisieren. Denn nur so kann im Bereich des Klosters der Bachbereich neu gestaltet und zugänglich gemacht werden.

Ebenso beschlossen die Ortspolitiker den Erhalt und Ausbau der provisorischen Haltestellen "Brettenbach" und "Retzgrubenweg" auf der Umgehungsstraße. "Außerdem muss eine zusätzliche Haltestelle ,Schwaab's Mühle' bei der Einmündung von Olewiger- in die Hunsrückstraße eingerichtet werden", fordert Hannelore Komes.

Die Planungen seitens der Stadt sehen dies vor. Allerdings hat sich der Ortsbeirat gegen die Einbahnregelung zwischen Riesling-Weinstraße und Brettenbach ausgesprochen, da diese verkehrsberuhigende Maßnahme die Gefahr berge, dass der Brettenbach verstärkt vom Durchgangsverkehr befahren wird.

Die Meinung der Menschen im Ort zur zukünftigen ÖPNV-Führung ist geteilt. Einige Anwohner sammelten Unterschriften für eine absolute Sperrung der Straße für Busse. Andere wollen, dass wieder mehr Busse durch Olewig fahren: "Wenn jemand sagt, dass die Anwohner die Haltestelle Brettenbach angenommen hätten, der hat noch nie schwere Einkaufstaschen nach Hause geschleppt." Ortsvorsteherin Hannlore Komes hält dagegen: "Die Wege werden dadurch für niemanden wesentlich länger."

Intensiv mit dem Thema Verkehr beschäftigt hat sich auch eine Arbeitsgruppe für das Bürgergutachten, das im Oktober 2002 veröffentlicht wurde. Die Frage nach der Nutzung der Linienbusse war Teil einer Bürgerbefragung, an der 632 von 2097 Haushalten teilnahmen. Rund 20 Prozent der Befragten wohnten in der Olewiger Straße. Es ergab sich, dass über 87 Prozent aller Teilnehmer das ÖPNV-Angebot nutzen. Besonders intensiv nutzt die Altersgruppe der unter 30-Jährigen das hervorragende Busangebot in Olewig.

Ein Drittel der Befragten favorisiert die Rückverlegung aller Stadtbuslinien nach Bauende durch den Ortskern. Die Arbeitsgruppe Verkehr fordert allerdings im Gegensatz zu Ortsbeirat und Stadtwerken eine Durchfahrt der Linie 6 und abends der Linie 86 durch die Olewiger Straße in beide Richtungen sowie die Verbreiterung der Fahrbahn auf die für den Begegnungsverkehr nötigen 5,50 Meter. Dies steht beim Ausbau allerdings nicht mehr zur Disposition.

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Morgen in unserer Reihe "Trier - ganz nah": SVO, Skaterbahn und das war's? Was wird der Jugend in Olewig geboten?

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