Die Konzentration stand den 19 Teilnehmern des Sektcocktail-Cups ins Gesicht geschrieben. Aus dem gesamten Bundesgebiet reisten sie nach Trier, um mit ihren Mixturen aus Sirup, Sekt und anderen Ingredienzien bei der Fachjury zu punkten. "Der olympische Gedanke zählt", sagt Siegerin Lydia Popp. Zwar fair, aber nicht ganz so sportlich wie die 28-Jährige nahmen andere Barkeeper den Wettbewerb. "Man fährt schon hier hin, um etwas zu erreichen. Alles andere wäre gelogen", sagt Linda Schlechte aus Erfurt. Entsprechend nervös waren einige der Teilnehmer. "Ansprechen verboten", bittet Bastian Drews (24) bestimmt in der Küche, wo er akribisch seine Garnitur vorbereitet und seine Arbeitsgeräte ordnet. Dann geht es hinaus an die Bar, wo ihm Technik-Juror Bernd Ohlmeier, Vorsitzender der Sektion Hamburg/Schleswig-Holstein der Deutschen Barkeeper Union (DBU), genau auf die Hände schaut. Wie tritt der Kandidat auf, wie baut er seine Utensilien auf, arbeitet er sauber? Hände zittern

Bastian Drews zittern die Hände vor Nervosität, aber er schlägt sich gut. Er zerdrückt rote Paprikastreifen, fügt Eis hinzu, misst Grapefruitsirup und Barcardi Razz ab, schüttelt die Mischung und füllt sie in Gläser. Gute Haltungsnoten. Nur noch mit Sekt aufgießen, doch da passiert das Malheur. Der Barkeeper schickt ein Stoßgebet gen Himmel. Ein Glas schäumt über, die Flüssigkeit ergießt sich auf die Theke. Das gibt Punktabzug. "Und hat mich den Sieg gekostet. Aber im Eifer kann das passieren. Wenigstens bin ich im Zeitlimit geblieben", nimmt er es im Nachhinein gelassen. Nun werden weitere Juroren seinen Cocktail "French Kissing" über ihre Gaumen fließen lassen. Währenddessen treten im Barocksaal der Sektkellerei Bernard Massard die drei Nationalmannschaften aus Luxemburg, Belgien und Deutschland zum internationalen Leistungsvergleich an. Als letzte Starterin eines langen Tages tritt Lydia Popp mit ihrer Idee für den sommerlichen Sektcocktail an. "Sekt ist ein prickelndes, elegantes Produkt. Dieses Getränk im Rahmen eines Cocktails noch interessanter zu machen, ist für uns entscheidend", sagt Joachim Immelnkemper von der Sektkellerei Bernard Massard. Nicht zu süß und eine ausgewogene Fruchtkombination - so schmeckt Immelnkemper der perfekte Sektcocktail. Mit der frisch-fruchtigen Mixtur für "Sparkling Summer" aus Granatapfelsirup, Maracujasirup und Liqueur Pêche hat Lydia Popp den perlenden Genuss im Glas eingefangen. "Ich freue mich sehr über den Sieg. Den feiere ich jetzt - natürlich - mit Sekt", sagt die Cocktail-Meisterin.