Perlendes Gold

TRIER. Der Verband der traditionellen klassischen Flaschengärer lud erstmals zur Verleihung der "Goldenen Perle". Sieben deutsche Spitzensekte, darunter einer aus dem Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer, wurden ausgezeichnet.

Bei der klassischen Flaschengärung reift der mit Hefe versetzte Wein direkt in Flaschen. Sie werden in bestimmten zeitlichen Abständen von Hand "gerüttelt" und in hölzernen Pulten zunächst waagerecht, später mit nach und nach steigendem Neigungswinkel gelagert. Nach neun Monaten stehen die Flaschen senkrecht, die Hefe hat sich vollständig im Flaschenhals abgesetzt und kann entfernt werden. Der Fachmann spricht vom "Degorgieren"."Edelste und schonendste Methode"

"Die Flaschengärung ist die edelste und schonendste Methode der Sektherstellung", erklärt Nick Köwerich, Präsident des Verbands der traditionellen klassischen Flaschengärer. Die Organisation, 1988 gegründet, setzt sich für die Sektherstellung nach der gleichnamigen Methode ein. "Die Idee zur Prämierung der besten so erzeugten Sekte wurde vor zwei Jahren geboren", sagt Köwerich, "der Wettbewerb soll zur Vermarktung unserer Spitzensekte beitragen." Bis Ende August hatten Kellereien, Genossenschaften und Winzer aus ganz Deutschland die Gelegenheit, ihre hochwertigen Schaumweine zur Verkostung einzureichen. Eine Jury aus Journalisten, Weinhändlern, Winzern und Gastronomen bewertete die perlenden Tropfen schließlich Ende September. 170 Sekte von 90 Erzeugern galt es dabei zu beurteilen. Um der Vielzahl der Rebsorten und Geschmacksrichtungen Herr zu werden, einigten sich die Experten auf eine Einteilung in sechs Kategorien. Gleich bei der ersten, der Kategorie "Riesling brut", überzeugte ein Produkt heimischer Wingerts- und Handwerkskunst: der 2004er "Dichtertraum Riesling brut Crémant", ein Saar-Mosel-Winzersekt. Bester "Brut aus diversen Rebsorten" wurde der 2004er "Nussdorfer Herrenberg Muskateller" aus der Pfalz. In der Kategorie "Weißburgunder und Chardonnay" siegte ebenfalls ein Pfälzer, die 2004er "Mussbacher Eselshaut". Der beste "Pinot Noir" heißt "Raumland Cuvée Katharina" und stammt aus Rheinhessen. Der "Eichstetter Herrenbruck" aus Baden wurde zum Sieger der Kategorie "Rosé und Rotsekte" gekürt, und in der Klasse "Trocken und extra trocken" gab es sogar zwei Sieger: den 2004er "Kallstadter Kobnert" aus der Pfalz und den 2004er "Burkheimer Schlossgarten Muskateller" aus Baden. Die Erzeuger der sieben Sieger-Schaumweine durften sich nun für ihre eleganten Tropfen über die "Goldene Perle 2006" freuen. Neben der obligatorischen Urkunde erhielten sie den Preis auch "in natura" in Form einer naturfarbenen Südseezuchtperle - gestiftet von der Trierer Gold- und Silberschmiede-Innung.

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