Pfalzeler Recyclingbetrieb Eu-Rec stinkt offiziell nicht mehr

Trier · Der TV hatte über das Ergebnis des Ablufttests schon Mitte Januar berichtet, jetzt liegt die offizielle Auswertung vor: Aus dem Schornstein der Recyclingfirma Eu-Rec stinkt es laut Expertengutachten nicht mehr und auch in den umliegenden Ortschaften ist laut Aufsichtsbehörde die Luft rein.

 Die neue Filteranlage des Recyclingbetriebs Eu-Rec zeigt laut Aufsichtsbehörde Wirkung: Der Ausstoß der Geruchsstoffe pro Kubikmeter Luft konnte von 2000 auf 240 - und damit weit unter den Grenzwert von 500 - gesenkt werden. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Die neue Filteranlage des Recyclingbetriebs Eu-Rec zeigt laut Aufsichtsbehörde Wirkung: Der Ausstoß der Geruchsstoffe pro Kubikmeter Luft konnte von 2000 auf 240 - und damit weit unter den Grenzwert von 500 - gesenkt werden. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Foto: friedemann vetter (ve.), Friedemann Vetter ("TV-Upload vetter"

Die Konzentration der Geruchsstoffe in der Abluft des Recyclingsbetriebs Eu-Rec im Pfalzeler Hafen liegt deutlich unter dem Grenzwert. Das hat die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord am Dienstag mitgeteilt. Vorausgegangen war eine von der SGD Nord angeordnete Messung der Abluft der Anlage Ende Dezember. Der Gutachter hat der Behörde nun die Auswertung des Tests vorgelegt: Zum Zeitpunkt der Messung wurden 240 Geruchseinheiten (GE) pro Kubikmeter Luft gemessen. Der Grenzwert liegt bei 500 GE.

Bei der Messung sei die Anlage aufgrund eines technischen Defektes nur mit halber Auslastung betrieben worden. "Der Sachverständige geht jedoch davon aus, dass wegen der deutlichen Unterschreitung die Einhaltung des Grenzwertes auch bei Vollbetrieb sichergestellt ist", teilt die SGD Nord mit. Die Eu-Rec dürfe ihre Anlage daher mit voller Auslastung fahren und diese auch mit verdreckten Folien bestücken. Werde der Grenzwert von 500 GE eingehalten, so könne davon ausgegangen werden, dass in der Nachbarschaft einer solchen Anlage keine erheblichen Geruchsbelästigungen mehr auftreten, erklärt die SGD Nord.

Trotzdem hatte die SGD Nord im Juli 2015 ein Gutachterbüro beauftragt, in den umliegenden Wohnlagen an unterschiedlichen Wochentagen, unterschiedlich festgelegten Stellen und zu verschiedenen Uhrzeiten Geruchswahrnehmungen aufzuzeichnen. Die Messungen hatten vor Einbau der neuen Filtertechnik im Oktober vorigen Jahres begonnen. "Trotzdem konnte keine Überschreitung der Geruchsimmissionsrichtlinie festgestellt werden", teilt SGD Nord nun mit.

Aus Pfalzel und auch aus Kenn und Ruwer gibt es allerdings weiterhin Beschwerden (der TV berichtete). Die Immissionsmessung wird daher fortgesetzt, das Ergebnis für Juni erwartet. Die SGD Nord weist darauf hin, dass es kein Recht auf eine allzeit gestankfreie Luft gibt. An bis zu zehn Prozent der Jahresstunden (also an rund 876 Stunden) müssen Anwohner laut Geruchsimmissionsrichtlinie Gerüche von Industriebetrieben hinnehmen.

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