Der 31 Jahre alte Foto-Künstler und Kunststudent aus Trier möchte Kindern mit seinem Buch die Welt erklären. Etwa ist ein Elefant zu sehen, der in einen Spiegel blickt und einen Esel sieht. Nun fragt er sich, ob er ein Esel ist. Mit solchen Bildern möchte er Kinder dazu anleiten, Dinge kritisch zu hinterfragen. "Das kam bisher auch sehr gut an", berichtet Lücke von ersten Testlesern. Noch sucht er einen Verleger für sein Buch, aber es soll in diesem Jahr veröffentlicht werden. Auch seine Heimatstadt taucht darin auf: Mit Fotos von den Kaiserthermen und dem Amphitheater erklärt es den Kindern die Antike. Er plant zudem, mit einem Freund eine Kunstschule für Kinder aufzumachen, um Talente in allen Kunstformen zu entdecken und zu fördern. Außerdem gestaltet er Bühnenprogramme, CD-Cover, spielt nebenbei noch kleinere Rollen im Fernsehen und Theater, kurzum: "Die darstellende und bildende Kunst hat mein ganzes Leben geprägt", sagt Lücke. Er stammt aus einer Trierer Künstlerfamilie. Sein Großvater ist Paul Siegert, der an zahlreichen Stellen in Trier seine Arbeiten hinterlassen hat. So stammt beispielsweise die Grabplatte von Friedrich Spee in der Jesuitenkirche von ihm. Von klein an hat sich Lücke daher für alles interessiert, was mit Kunst zusammenhängt, vor allem aber für die Fotografie. Nach seinem Abitur arbeitet er am Theater Trier in der Dramaturgie mit. "Ich wollte aber immer raus in die Welt und mich selbst durchboxen." In Köln macht er daraufhin eine Ausbildung zum Tontechniker und nimmt Schauspielunterricht am Schauspielhaus. Mit seinen Fotografien erregt er Aufmerksamkeit, er macht kunstvolle Werbeaufnahmen für Dominik Krämer, den aus Trier stammenden Bassisten der Heavytones, der Band, die abends bei Stefan Raabs "TV Total" zu hören ist. "Trier ist überall"

Zusätzlich studiert er in Koblenz Bildende Kunst und Kunstwissenschaft. In Köln trifft Lücke die Sängerin Meike Anlauff (Mayque) aus Hermeskeil. "Trier ist irgendwie überall", sagt Lücke lachend. Für sie gestaltet er das aktuelle CD-Cover mit Aufnahmen von einem Foto-Shooting auf Lanzarote. Die CD wird am heutigen Freitag in der Produktion am Dom vorgestellt. Für die Vorgruppe Phenomena hat sich Lücke das Bühnenprogramm ausgedacht. Im Zentrum steht eine bewegliche Godot-Figur. Er wurde als Pazifist von einem Panzer überrollt, ist aber aus dem Krankenhaus geflüchtet, um den Menschen die Musik zu bringen. Wie er auf so etwas kommt - das kann er selbst nicht beantworten. Irgendwann sei es einfach da. Für die Band hat sich Lücke auch als Texter eingebracht. So hat er beispielsweise den Text zu "insight vision" geschrieben, in dem es darum geht, sich im Glauben an sich selbst und das, was man kann, von niemandem beirren zu lassen.