Plan B für Linie 3/83

TRIER-SÜD. Wo kein Wille ist, da muss es trotzdem einen Weg geben. Der heißt für Trier-Süd: Einleitung eines förmlichen Planverfahrens, da es in der Vergangenheit weder im Ortsbeirat noch unter den Bürgern zu einer Einigung kam, auf welcher Trasse die Buslinie 3/83 den Stadtteil durchqueren soll.

Nach einem Stadtratsbeschluss steht allerdings fest, dass der Bus aus der Medardstraße heraus muss. So stellten Eckart Leipprand, Leiter des Stadtplanungsamtes, und sein Stellvertreter Christoph Struth die alternativen Varianten für die Linienführung als Auftakt für das Planverfahren vor und diskutierten mit den betroffenen Anwohnern. Als mögliche Trassen sehen die Planer zum einen die Variante A, die durch die Konzer- und Saarburger Straße führt und während der Bauarbeiten in der Medardstraße dem Busverkehr bereits als Provisorium diente. Plan B sieht eine Linienführung durch die Straße Im Schammat vor, von der am Ende eine Verbindung zur Konzer Straße geschaffen werden muss. Wie bereits bei etlichen früheren Diskussionen zu diesem Thema starteten die Anwohner gewohnt temperamentvoll in einen verbalen Schlagabtausch. Dass es bei jeder möglichen Lösung Benachteiligte geben werde, räumte Eckart Leipprand ein. "Es ist bekannt, dass die Busführung für alle ein heißes Thema ist, aber einen Tod muss man sterben", so der Stadtplaner. Die Medardstraßen-Bewohner allerdings zeigten sich glücklich bei der Bekanntgabe, dass ihnen künftig der Bus keine Sorgen mehr vor der eigenen Haustür bereiten werde.Wirkungslose Schilder und Polizeikontrollen

Auch stellte Leipprand in Aussicht, die Medardstraße könne "aufenthaltsfreundlich" gestaltet werden. Das passiert aber so lange nicht, bis nicht eine endgültige Lösung für den Busverkehr gefunden worden ist. Zusätzlicher Effekt einer Sanierung: Die Straße würde vom Durchgangsverkehr entlastet. "Die Diskussion um die Medardstraße ist uralt. Auch eine Verkehrsberuhigung wurde bereits jahrelang gefordert, da Verkehrsschilder und seltene Polizeikontrollen keine Wirkung haben", sagte Ortsvorsteher Werner Schulz. Unmut hingegen regte sich bei Anwohnern der Konzer- und Saarburger Straße, die ihre Interessen durch die Planvariante A gefährdet sehen. "Die Variante A wäre nur eine Verlagerung der bestehenden Problematik aus der Medard- in die Saarburger Straße", sagte ein Bürger. Leipprand bestätigte, dass das dortige Provisorium nicht als Bustrasse geplant und für den Busverkehr ausgelegt sei. Die Schäden an Straßenbelag und Bürgersteigen sowie die Lärm- und Abgasbelästigung wollen die Anwohner nicht weiter dulden.Gespräche mit der gbt noch ohne Ergebnis

In die planerischen Überlegungen für beide Varianten ist die gute Erreichbarkeit von Haltestellen einbezogen worden. "Deshalb ist die Verlagerung des Busses in das Zentrum des bebauten Wohngebietes unumgänglich", erklärte Leipprand. Für Plan B spreche die direkte Anbindung des Schammatdorfes an das öffentliche Verkehrsangebot. In Kombination mit dem zwar noch in weiter Ferne liegenden Bahnhaltepunkt Trier-Süd könnte ein vorteilhaftes Angebot geschaffen und auch das Ende der Medardstraße bis zur Einmündung in die Pellinger Straße vom Bus befreit werden. Mehrheitlich stimmten die Bürger für die Variante B. Ein Rahmen für die zeitliche Abwicklung ist nicht gesteckt. In weiteren Schritten muss geklärt werden, ob der Grünstreifen zwischen Konzer Straße und Im Schammat zur Bustrasse umgebaut werden darf. Gespräche mit Grundstückseigentümer gbt laufen bereits, haben aber noch keine Ergebnisse hervorgebracht. Auch die Verkehrsleitplanung muss am Planverfahren mitarbeiten. Nach der Erstellung des Planes wird die Bürgerbeteiligung und Offenlage eingeleitet, bevor der Stadtrat einen Satzungsbeschluss fassen kann.

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