Plan für Senioren

TRIER. Viel zu tun, aber alles im Griff – so ist der Tenor in der Residenz am Zuckerberg. Die Vorbereitungen laufen, am Sonntagmorgen wird evakuiert. Der Tag der offenen Tür entfällt.

 Manfred Zonker (rechts) erklärt Beata Puluchowska und Herbert Konder die Evakuierungspläne für den Sonntagmorgen.TV-Foto: Bianca Weber

Manfred Zonker (rechts) erklärt Beata Puluchowska und Herbert Konder die Evakuierungspläne für den Sonntagmorgen.TV-Foto: Bianca Weber

168 Senioren müssen am Sonntagmorgen raus sein. Herbert Konder, seit sieben Jahren Bewohner der Seniorenresidenz am Zuckerberg, verlässt das Haus schon früher. Er wollte am Sonntag sowieso wegfahren. "Ich habe meine Schwester angerufen und gesagt, ich komme schon Samstag. Mach' das Bett klar." Sorge bereite dem 85-Jährigen die Bombe nicht. Er staunt vielmehr über die organisatorische Leistung. "Donnerwetter", sagt er zu Manfred Zonker, dem Geschäftsführer des Hauses. "Wie sie das hinbekommen haben." Für Zonker und seine Mitarbeiter begann die Planung am Freitagmorgen: Unterkünfte organisieren, Helfer finden, Bewohner und Angehörige informieren, einen Ablaufplan erstellen - das waren die Aufgaben. "Es ist toll, wie sich die Häuser gegenseitig helfen", sagt Zonker. Rund 40 gehfähige Bewohner würden in die Kantine der Firma Borne in Trierweiler gebracht. Zirka 50 Bewohner, die nicht mehr gut zu Fuß sind, würden in das nahe gelegene Böhmerkloster gebracht, außerdem 15 bettlägrige Bewohner. "Die Feuerwehr kommt für diese Patienten und transportiert sie auf einer Bahre." Bewohner im Rollstuhl würden in das Altenheim in der Böhmerstraße geschoben. Der Krisenstab hat empfohlen, die beiden Altenheime im Evakuierungsgebiet - die Residenz am Zuckerberg und St. Irminen - erst am Sonntagmorgen zu räumen. Alois Deller, leitender Notarzt der Stadt Trier, sagte: "Sind ältere Menschen über Nacht weg, bereite das oft Probleme." Eine Evakuierung am Sonntag würde für weniger Unruhe sorgen. Rund 500 Menschen müssten aus den beiden Altenheimen gebracht werden. Pflegedokumentationen nicht vergessen

Zonker hat einen genauen Plan, wie die Bewohner hinausgeleitet werden. "Durch den Haupteingang bringen wir die Liegendtransporte, durch den Nebeneingang die Rüstigen und durch den anderen Ausgang die Dementen." Bis 7.30 Uhr soll alles geräumt sein. "Dann kontrollieren Mitarbeiter jedes Zimmer, schließen ab und kennzeichnen es." Beata Puluchowska, soziale Betreuungsleiterin, koordiniert die Mitarbeiter. "Alle Helfer schauen sich schon im Vorfeld die Räumlichkeiten an, in denen die Senioren untergebracht werden, damit sie sich auskennen." Wichtig sei auch, an Medikamente und Pflegedokumentationen zu denken, sagt Zonker. Außerdem müsse ein Frühstück in den Unterkünften organisiert werden. An Vieles gilt zu denken, dennoch sind alle guter Dinge, dass die Evakuierung problemlos verläuft. Eines aber klappt nicht: Das Hotel der Residenz wollte beim Trierer Festival der Hotels am Sonntag mitmachen. Zonker: "Der Tag der offenen Tür fällt aus und wird nachgeholt."

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