Platz für 1800 Schüler

TRIER. (hme) Auf eine stolze Bilanz kann die Indienpartnerschaft des Auguste-Viktoria-Gymnasiums (AVG) zurückblicken: Sechs neue Schulen in Indien sind fertig, die siebte steht kurz vor der Eröffnung.

Seit nunmehr acht Jahren ist das Trierer Auguste-Viktoria-Gymnasium eine Unesco-Projekt-Schule. Mit dem Beitritt zu einem Netz von weltweit etwa 4000 Schulen verpflichtete sich die Schule damit zu besonderen Anstrengungen zum Erhalt der Umwelt, zum Schutz der Menschenrechte und zur Solidarität mit hilfsbedürftigen Menschen. Mit ihrem Projekt zur Nachhaltigkeit durch Bildung in Indien unterstützen Schüler, Lehrer, Freunde und Helfer den Schulbau im südindischen Cowdalli sowie in der Region Mangalapuram. "Das erste große Projektvorhaben ist geschafft", freute sich Josef Malat, Lehrer am AVG und Initiator der Indienhilfe. Dass Malat allen Grund zur Freude hat, wurde spätestens beim Besuch des Indienabends des AVG deutlich. "Sechs neue Schulen sind fertig gestellt worden, die letzte der sieben Schulen in der Region Mangalapuram steht kurz vor ihrer Vollendung", berichtete Malat. Drei bis fünf Klassenräume, weitere Klassen auf der Terrasse, beherbergen die neuen Schulen. Bei einem Durchschnitt von 60 Schülern pro Klasse bedeutet das einen Schulraum für 1800 Kinder. Das Gesamtvolumen des Projekts beläuft sich auf rund 154 000 Euro, von denen das AVG etwa 33 000 Euro trägt. Für den Rest konnte die Indienhilfe Zuschussgelder des Bundesministeriums für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit gewinnen. Einige Schüler und Lehrer waren auch dieses Jahr wieder in Indien und nahmen an den Eröffnungsfeierlichkeiten der Schulen teil. "Es war für uns alle ein außerordentliches Erlebnis", berichtet Malat. In bewegenden Worten schilderten Schüler und Lehrer bei einer Diaschau ihren Besuch.Monatliches Reispaket

Auch das Engagement in Cowdalli hat sich rasant entwickelt. Aus anfänglich 164 Schülern in fünf Klassen sind heute acht Klassen und zwei Vorschulklassen mit 380 Kindern geworden. Alle werden von qualifizierten Lehrern betreut. Auch das monatliche Reispaket wird erst durch die Indienhilfe ermöglicht. "Die tägliche Schulspeise ist eine Voraussetzung für den Schulbesuch", betonte Malat. "Viele Eltern könnten die Mittel für Schulspeise und Unterrichtsmaterial gar nicht aufbringen." Die laufenden Kosten dieses Projektes veranschlagte er für dieses Jahr auf etwa 10 000 Euro.

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