Trier. Wer sich am Sonntag in den Brunnenhof verirrte, war nicht unbedingt nur ein von den musikalischen Klängen angelockter Zufallsgast. Entweder kamen die Zuschauer gezielt zu einem der Platzkonzerte, die die Reihe "Sonntagskonzerte der Musikvereine" eröffneten, oder sie waren während ihres Museumsbummels in die Rolle des Zaungastes geschlüpft. Nach Ende des Exils der vom städtischen Kulturbüro organisierten Veranstaltungsreihe auf der Sommertreff-Bühne im Telekom-Innenhof ist der Stiftshof im Schatten der Porta Nigra bereits im zweiten Jahr wieder angestammter Platz der sommerlichen Freiluft-Kultur-Events. Auch Trierer Musikvereine finden dort an jeweils einem Sonntag im Monat ihre Bühne, teilen sie dieses Jahr aber zum ersten Mal mit Orchestern aus der Region und ganz Deutschland. Sogar aus den europäischen Nachbarländern kommen Orchester, um im Brunnenhof aufzutreten. Das Kulturbüro hat den Musikern mehr Zeit zum Musizieren eingeräumt.Publikum und Musiker sind zufrieden

"Das hier ist einfach ein fantastischer Ort zum Auftreten. Wir sind jetzt zum zweiten Mal hier, seit ich das Orchester leite", schwärmte Stephan Schütz, Dirigent der Bergmannskapelle "Glück auf Thomm 1927". "Es ist immer Publikum da, und die Akustik im Brunnenhof ist einfach toll." Diese nutzten er und seine Musiker als erste Musikgruppe aus, indem sie klassische Blasmusik, Märsche, aber auch Modernes spielten - von Schlager über Film und Musical bis Pop-Musik. Auch wenn das Publikum des Platzkonzertes einem kurzen Platzregen wich, der Applaus war dem Verein gewiss. Der Fanfarenzug Trier zog es vor, mit lautem Tamtam durch die Simeonstraße zu ziehen. Der Musikverein Ruwer-Eitelsbach 1920 und der Reservisten Musikzug 1966 Trier hingegen nahmen wieder die Bühne in Beschlag.