Pokemon Go: Ein Rundgang durch Trier

Trier. · Eine Mischung aus realen Effekten und dem nostalgischen Flair lassen wohl einige Spieler von Pokemon Go wieder zurück in die Kindheit reisen. Pokemon Go ist am Mittwoch offiziell als App für die Betriebssysteme IOS und Android erschienen. Der TV hat die App bei einem Rundgang durch Trier getestet.

Pokemon Go: Ein Rundgang durch Trier
Foto: Roland Morgen

An der Porta parke ich mein Auto und lege mit Pokemon Go los. Die Vögel zwitschern, die Sonne scheint und die Autos rauschen in der Theodor-Heuss-Allee an mir vorbei. Ein toller Tag für einen Spaziergang mit Pokemon Go. Pokemon? Ist das nicht was für Kinder? Ja, und irgendwie auch nicht.

Spiele an Konsolen und auf dem Handy sind eigentlich so gar nicht mein Ding. Ich mag klassische Brettspiele wie Backgammon oder Mühle. Aber ich halte das iPad mit der Pokemon-App, der Anwendung mit der ich spiele, trotzdem in den Händen. Ich gehe los, an der Theodor-Heuss-Allee entlang - und mein Avatar in der App geht mit. Schon bekomme ich den ersten "Poke-Stop" angezeigt. Ein Poke-Stop? Dieses Mal ist es ein rundes Spielgerüst auf dem kleinen Weg der Allee. Nicht so recht wissend, was ich tue, klicke ich auf dem iPad herum. Klappt auch ganz gut, die erste Station bringt mir immerhin drei Pokebälle ein. Die nutze ich dann gleich, als ich an die Porta Nigra komme und die Monster fangen möchte.

Ich bewege mich auf ein Pokemon zu, und auf dem Bildschirm erscheint mir eine kleine Fledermaus direkt vor der Porta. "Augmented reality" nennt sich das, wenn sich reale und virtuelle Welt vermischen. Ich setze den ersten Pokeball ein, mit dem ich die Monster fangen kann. Im ersten Versuch gelingt es mir nicht das Tier zu fangen, ich übe weiter. Und endlich, ich fange das Monster. Außerdem fange ich langsam an, das Spiel echt gut zu finden. Die Anwendung für das Handy und Tablet lobt den Spieler fortlaufend. Ab Level fünf kann man sogar in einer Arena üben und gegen andere Spieler kämpfen. Gut, ich bin noch nicht in Level fünf. Aber wenn ich so weit komme, weiß ich schon mal: An der Porta Nigra gibt es eine Arena.

Ich gehe weiter in Richtung Hauptmarkt. Auf dem Weg treffe ich einen Spieler, der mir erzählt, er habe Pikachu als erstes Pokemon gefangen. Das hätte ich auch gerne, ist es doch der einzige Name eines Pokemons, den ich kenne. Am Hauptmarkt treffe ich auf einige weitere, unbekannte Pokemon und viele Poke-Stops. Ein Bild des Petrusbrunnens erscheint auf dem Bildschirm, als ich auf den blauen Ring drücke. Wieder mache ich Streifbewegungen auf dem Bildschirm, kassiere drei weitere Pokebälle und bin ziemlich zufrieden mit meiner Ausbeute.

Am Hauptmarkt treffe ich auf Spieler, die angesichts ihrer Kindheitserinnerungen an Pokemon in Nostalgie schwelgen. Das kann mir nicht passieren, denn Pokemon habe ich nie zuvor gefangen. Auch keine Karten gesammelt oder Pokemon auf dem Gameboy gespielt. Umso seltsamer finde ich, dass mir das Spiel doch gefällt. Es fasziniert mich, dass die App auf das Umfeld reagiert, Fotos von bekannten und unbekannten Plätzen zu gesuchten Objekten macht. So kann man viel entdecken - aber auch viel verpassen. Ich merke, wie ich nur noch auf den Bildschirm starre und fast eine Gruppe Jugendlicher anremple.

Zurück in der Redaktion packe ich das iPad noch einmal aus und öffne das Spiel. Ich kann es mir nicht verkneifen zu schauen, ob es auch hier etwas zu entdecken gibt. Tatsächlich finde ich ein Pokemon direkt vor dem Eingang und fange es. Ungern gebe ich zu, dass ich wohl dem Pokemon-Effekt zum Opfer gefallen bin.

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