Polizei-Großeinsatz läuft ins Leere

TRIER. (red) Der Anruf eines 14-Jährigen aus Trier bei der Polizei löste am Sonntag einen großen Einsatz aus. Der Junge verständigte die Polizei darüber, ein Schulkamerad habe sich telefonisch bei ihm gemeldet und erklärt, er werde gegen seinen Willen von mehreren Personen festgehalten.

Die Leute forderten angeblich 100 Euro, damit sie ihn gehen ließen. Während des Telefonats - so der 14-Jährige - sei zwischendurch ein anderer Mann an den Apparat gekommen und habe in einem bedrohlichen Ton die Forderung wiederholt. Dabei seien auch Zeitpunkt und Ort der Geldübergabe genannt worden. Der Schüler, der sich um seinen Schulkameraden sorgte, verständigte augenblicklich die Polizei, die sofort umfangreiche Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen einleitete. Im Verlauf ihrer Ermittlungen hegte die Polizei rasch Zweifel an den Angaben, die das vermeintliche Opfer gegenüber seinem Schulkameraden gemacht hatte. Am Sonntagnachmittag wurden sowohl das vermeintliche Opfer - ein 14-jähriger Trierer - als auch ein 15-jähriger angolanischer Staatsangehöriger vorläufig festgenommen. Der Afrikaner war während des Telefonats an den "Hörer" gekommen. Bis Redaktionsschluss wurden die beiden von der Kriminalpolizei vernommen. Die Ermittler gingen gestern davon aus, dass sie, die offenbar "unter einer Decke stecken", durch diesen Scherz an Geld gelangen wollten. Gegen beide wird ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet. Daneben wird geprüft, ob die Festgenommenen die Kosten des Einsatzes tragen müssen.

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