Polizei ermittelt wegen Brandstiftung

TRIER. Vier Tage nach dem Großbrand auf der Reitanlage Trimmelter Hof steht die Brandursache noch nicht fest. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei werden unter dem Verdacht auf Brandstiftung fortgeführt.

Wodurch der Scheunenbrand in der Nacht zum Montag (der TV berichtete) ausgelöst wurde, bei dem ein Sachschaden von etwa 75 000 Euro entstand, ist noch unklar. "Unsere Brandexperten haben bisher eine Selbstentzündung des Strohs nicht ausgeschlossen", sagte Polizei-Pressesprecher Reinhard Rothgerber. Durch chemisch-biologische Gärungsprozesse im Inneren von Heuballen können Temperaturen entstehen, die für die Entzündung von Heu ausreichen. "Ob das Feuer im Balleninneren entstanden ist, oder es von außen angefangen hat zu brennen, konnte nicht festgestellt werden", sagte Rothgerber dem TV. Die Ermittlungen würden unter dem Verdacht auf Brandstiftung fortgesetzt. Auf Spuren von Brandbeschleunigern seien die Brandexperten allerdings nicht gestoßen. Der Großbrand war der zweite innerhalb von zwölf Monaten auf der Reitanlage: Im August 2004 brannte ebenfalls eine Heuhalle an gleichem Standort nieder. Damals ging die Polizei von Brandstiftung aus. Ein Täter wurde allerdings nie gefunden. Genau wie vor einem Jahr war die neu errichtete Halle nur wenige Wochen vor dem Brand mit dem Jahresvorrat Futterheu für die rund 30 Pferde des Hofs gefüllt worden. Der Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Trier, Joachim Molz, schließt Selbstentzündung aus. "Das Heu ist trocken im Juni geerntet worden und war zwei Monate abgelagert." Für Hinweise, die zur Aufklärung der möglichen Straftat oder zur Ergreifung des potenziellen Täters führen, hat der Verein eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt. "Vielleicht rückt ja jemand damit raus, wer etwas gegen unsere Halle hat", sagt Molz."Wasser im Olewiger Bach ist schwarz und stinkig"

Im vorigen Jahr hatte die Feuerwehr dem Löschwasser Schaumbilder beigemischt. Das hatte zu einem Forellensterben im Olewiger Bach geführt, in den das Löschwasser abgeflossen war. "In diesem Jahr haben wir die rund 400 Heuballen mit reinem Wasser gelöscht", sagt der stellvertretende Feuerwehramtsleiter Peter Fissenie. "Trotzdem ist das Wasser im Olewiger Bach schwarz und stinkig", sagt Andrea Mirold, Tochter des Pächters des Olewiger Bachs. Mehrere tote Fische seien am Tag nach dem Brand auf der Wasseroberfläche getrieben. "Natürlich muss das Löschwasser abfließen, aber es ist sehr ärgerlich, wenn zweimal hintereinander der zugekaufte Fischbesatz eingeht", sagt Mirold. Dass ein Hallenbrand noch einmal für Gefahren und Ärger sorgt, will der Verein, bei dem es in der Vergangenheit häufiger zu heftigen internen Streitigkeiten und Verwerfungen mit Anlagenpächter Conrad Beck gekommen war, vermeiden. Vorerst soll keine neue Halle errichtet werden. Das wird die Anwohner der Straße Im Hofberg im Stadtteil Trimmelter Hof freuen. Sie waren mehrmals, auch per Anwalt, gegen bauliche Veränderungen auf der Reitanlage vorgegangen. "Wir haben Angst, dass ein Heu- oder Strohbrand auf unser Haus übergreift", sagte Reinhard Soester, dessen Anwesen rund 150 Meter entfernt von der Reitanlage liegt. "Ende September wird der Vertrag zwischen Verein und Pächter vorzeitig aufgelöst", sagt Molz. Dann will der Verein einen Neuanfang starten: "Wir übernehmen den Betrieb der Anlage zunächst in Eigenregie", erklärt Molz, der hofft, dass dann wieder Ruhe im Stall einkehrt. Zeugen, die Hinweise zu dem Brand geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0651/2019-211 oder der Nummer 0651/9779-2290 mit der Kriminalpolizei Trier in Verbindung zu setzen.

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