Polizei soll auf dem Rundweg kontrollieren

Gleich mehrere Entscheidungen des Rathauses konnte der Ortsbeirat Mariahof nicht nachvollziehen in seiner jüngsten Versammlung im Pfarrheim.

 Mariahofs schönste „Problemzone“: Der Rundweg. TV-Foto: Luwig Hoff

Mariahofs schönste „Problemzone“: Der Rundweg. TV-Foto: Luwig Hoff

Trier-Mariahof. (LH) "Es gibt auch schöne Sachen", sagte Mariahofs Ortsvorsteherin Maria Marx (CDU) und meinte die 500-Euro-Spende der Sparkasse anlässlich der Eröffnung der neuen Geschäftsräume. Einzige Bedingung: Das Geld müsse einem gemeinnützigen Zweck zufließen. Darüber wurde auch ausführlich beraten, als unterschiedliche Vorschläge von CDU und SPD auf dem Tisch lagen: Laut Begona Hermann möchte die SPD das Geld für eine Beratung des Ortsbeirats in puncto rechtlicher, pädagogischer und praktischer Möglichkeiten zur Reinhaltung des Stadtteils von Unrat und Abfall ausgeben. Im Grundsatz eine gute Sache, fand Jutta Albrecht (CDU), machte aber einen eigenen Vorschlag: Der Förderverein der Grundschule brauche für das "Grüne Klassenzimmer" Bänke und Tische. Dafür fand sich eine große Mehrheit.Kraftfahrzeuge gefährden Kinder

Wiederholt beschäftigte sich der Rat mit dem "Top-Thema" (Maria Marx), dem Befahren des Rundwegs mit Autos und motorisierten Zweirädern. Der drei Kilometer lange Weg verläuft auf der Rückseite der Hausanwesen um den Stadtteil herum. Insbesondere Kinder seien gefährdet, weil diese immer wieder auf Autos und Zweiräder träfen, so die Ortsvorsteherin. Von angesprochenen Fahrern habe sie nur "rotzfreche Antworten" geerntet. "Rollerfahrer seien die Schlimmsten", meinte ein Ratsvertreter. Aufgestellte Absperrpfosten führten nicht zum gewünschten Erfolg und hielten nicht lange, schilderte ein Ratskollege seine Erfahrungen.Diskutiert wurde ausgiebig, jedoch ohne dass dabei eine Königslösung heraus kam. An sporadischen Polizeikontrollen führe kein Weg vorbei, schließlich gehe es um die Sicherheit der Fußgänger in diesem Bereich, lautete die einhellige Meinung querbeet durch den Rat. Nur über den eigenen Geldbeutel sei die verbotene Nutzung in den Griff zu bekommen. Ortsvorsteherin Marx will sich für polizeiliche Präsenz stark machen.Stadt-Haushalt ein "trauriges Kapitel"

Ein trauriges Kapitel für Mariahof seien städtischer Vermögenshaushalt und Mittelfristiges Investitionsprogramm (MIP). Von den 1115 städtischen Maßnahmen beträfen ganze zwei den eigenen Stadtteil, stellte Maria Marx heraus: 1. Ausbau von Straßen und Wegen, 2. Fahrbahn-Erneuerung Richtung Mariahof. Punkt zwei gelte mehr für Heiligkreuz, weil sich das Projekt nicht auf Mariahofer Bann befinde. Gleichwohl wurde den Nachbarn Verständnis wie Zustimmung signalisiert, weil auch Mariahofer von besseren Straßen profitierten. Der städtische Plan "findet nicht unsere Zustimmung", erklärte Jürgen Plunien (CDU) und erinnerte an die von der Verwaltung zugesagte Zeitschiene von fünf bis sieben Jahren. Daraus könnten bis zu 15 Jahre werden, so seine Befürchtung. Die Straßenmaßnahme "spottet jeder Beschreibung", befand Begona Hermann, die Zeitschiene sei "katastrophal". Folglich verweigerte der Rat seine Zustimmung mit dem (einstimmigen) Hinweis, die Maßnahme vorzuziehen. Maria Marx gab das Nein der Verwaltung für Seitenstreifen und Straßenleuchten am Weg zum Brubacher Hof bekannt (der TV berichtete). Einfach so abspeisen lassen will sich der Ortsbeirat keinesfalls. Die Verwaltung wurde aufgefordert, eine kostengünstigere Alternative zu untersuchen als die festgestellten Kosten von 59 000 Euro hieß es einstimmig.

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