Porta, Dom & Co. in Gold

Der Bund setzt seine 100-Euro-Goldmünzen-Serie "Unesco-Weltkulturerbestätten in Deutschland" fort. 2009 zieren Trierer Denkmäler den Gold-Euro. Zur Gestaltung wird es einen Künstlerwettbewerb geben.

Berlin/Trier. Es ist so eine Art Happy End nach mehreren vergeblichen Anläufen. Erst hat sich Karl Diller, Trierer SPD-Bundestagsabgeordneter und Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, 2004 für einen Konstantin-Gold-Euro stark gemacht. Daraus wurde ebenso wenig wie aus seinen Bemühungen um eine Trier-Sonderbriefmarke zum Konstantin-Jahr. "Es gab jeweils viel zu viele Mitbewerber", bedauert Diller; der Programm-Beirat des für Münzen und Postwertzeichen zuständigen Bundesfinanzministeriums habe die Qual der Wahl gehabt bei der Auswahl der Motive. Die unterliege zudem strengen Kriterien wie Länderproporz: Mit dem 175. Jahrestag des Hambacher Fests und dem römischem Grenzwall Limes war das rheinland-pfälzische Kontingent bei den 2007er Marken-Motiven schnell erfüllt. Nun führen Dillers Bemühungen doch noch zu einem Erfolg. Sein Chef, Finanzminister Peer Steinbrück, hat entschieden, die 2003 mit Quedlinburg-Motiv gestartete 100-Euro-Goldmünzen-Serie "Unesco-Weltkulturerbestätten in Deutschland" bis zunächst 2013 fortzusetzen. Die 2009er Münze ist den "Römischen Baudenkmälern, Dom und Liebfrauen in Trier" gewidmet. Die frohe Kunde aus Berlin löst Jubel in Mainz und Trier aus. "Eine tolle Sache!", findet Thomas Metz, Chef der Landes-Generaldirektion Kulturelles Erbe; "Münzen und Briefmarken bringen erfahrungsgemäß ein hohes Maß an zusätzlicher Aufmerksamkeit." OB Klaus Jensen begrüßt das Goldstück ebenfalls: "Wir sind stolz auf diese besondere Auszeichnung. Wir haben sie als älteste Stadt Deutschlands aber auch verdient", betont er, schließlich habe die Unesco 1986 acht Trierer Baudenkmäler (Porta Nigra, Kaiserthermen, Barbarathermen, Amphitheater, Konstantin-Basilika, Römerbrücke, Dom und Liebfrauen-Basilika) mit dem Welterbe-Status geadelt.Die Trier-Goldmünze soll im Oktober 2009 erscheinen. Mit wie vielen Exemplaren, steht noch nicht fest. "Die Auflage wird nach Ablauf der Bestellfrist festgelegt", heißt es auf TV-Anfrage aus dem Bundesfinanzministerium. Erfahrungsgemäß dürfte sie aber bei gut 300 000 Stück liegen. Sammler können die Münze im kommenden Jahr von Februar bis Ende Mai bestellen bei der Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland (VfS); Infos im Internet: www.deutsche-sammlermuenzen.de. Derzeit läuft noch die Bestellfrist für die am 1.Oktober erscheinende 2008er 100-Euro-Goldmünze "Unesco-Welterbe Goslar". 2007 wurde die Hansestadt Lübeck vergoldet; nach Trier kommen 2010 Würzburg mit Residenz und Würzgarten, 2011 die Wartburg. 2012 der Aachener Dom und 2013 das "Gartenreich Dessau-Wörlitz" zu Ehren. Zur Gestaltung gibt es jeweils einen Künstlerwettbewerb, den das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung im Auftrag des Finanzministeriums ausschreibt. Dabei sind die Städte in den Jurys vertreten. Die Feingold-Münze (Stempelglanz, Gewicht: 15,55 Gramm; Durchmesser: 28 Millimeter) gilt als ausgesprochen beliebtes Sammlerstück. Theoretisch lässt er sich in Deutschland auch als Zahlungsmittel einsetzen - allerdings nur zum Nennwert von 100 Euro. Der aber liegt deutlich unter dem Ausgabepreis, der sich nach dem Goldpreis kurz vor Erscheinen richtet. Hinzu kommt ein Aufschlag von 25 Euro. Macht nach aktuellem Stand mehr als 200 Euro.

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