Prämierte Tropfen in zwangloser Atmosphäre

Trier · Trocken oder lieblich, roter oder weißer Wein oder doch lieber ein Sekt? Darin waren sich die Besucher des Weinforums am Wochenende vielleicht nicht immer einig. Eine gute Gelegenheit, die verschiedenen ausgezeichneten regionalen Weine zu probieren, war es aber für alle der insgesamt 2500 zahlenden Besucher und eingeladenen Gäste.

Trier. Durchschnittlich eine Flasche Wein werde von jedem dieser Besucher getrunken, sagt Jutta Schneider von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. "Insgesamt gingen an dem Wochenende etwa 3000 Flaschen über die Theken." Allerdings probieren die meisten der Besucher des 23. Weinforums in den Viehmarktthermen nicht einfach "drauf los". Sie überlegen sich ihre Entscheidung vorher, wie etwa Ilka Halfen und Eric Stumm. Die wichtigste Hilfe bei der Weinprobe vor Ort ist für sie der Katalog zur Veranstaltung. Darin werden alle Weine aufgelistet. Im Vordergrund stehen die Weine von Mosel, Saar und Ruwer. Eine Tabelle gibt außerdem Aufschluss über Säure, Restzucker und Alkoholgehalt. Jeder Wein hat eine Nummer. In Gesprächen und bei Bestellungen wird daher häufiger die Nummer eines Weines genannt als sein Name. So sagt auch der regelmäßige Forum-Besucher Eric Stumm, sein Favorit sei Wein Nummer 98 (ein Riesling von 2012).Zumindest an den vielen Ausschanktischen beschleunigt die Nennung der kurzen Nummern aber den Ausschank. Das ist hilfreich, denn besonders im Forumsbereich unter dem großen Glaskubus ist der Andrang groß. Eine Frage der Nummern

Hier werden die ausgezeichneten Weine des Anbaugebietes Mosel aus der Landesweinprämierung geordnet nach Rebsorten, Qualitätsstufen und Geschmacksrichtungen angeboten. "Da ist es trotz Nummern manchmal schon ein bisschen schwierig, einen bestimmten Wein zu finden", so Besucherin Ramona Meyers.Viele loben außerdem die Möglichkeit, mit dem Ticket für das Weinforum die öffentlichen Verkehrsmittel in und um Trier nutzen zu können. "Mit mir im Zug saßen bestimmt an die 50 Leute, die alle auch auf dem Weg hierhin waren", berichtet Besucher Thomas Franzen.Die Vorlieben bei der Weinprobe sind so verschieden wie das Publikum selbst. Weinkenner und Einsteiger tummeln sich nebeneinander - und auch in diesem Jahr kommen wieder sehr viele jüngere Besucher. Gerhard Lambrich, der den Stand der Charta-Weingüter Mittelrhein betreut, will bei den Besuchern dennoch zumindest einen neuen Trend erkannt haben: "Man merkt, dass der Verbraucher Weine mit hohem Alkoholgehalt nicht mehr so gerne mag."Die Organisatoren von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und Moselwein e.V. zeigten sich am Sonntagabend mit der Veranstaltung sehr zufrieden. Ansgar Schmitz, Geschäftsführer von Moselwein e.V.: "Gut gefallen hat uns, dass der in den Vorjahren nicht ganz so stark besuchte Samstagvormittag in diesem Jahr sehr viele Besucher angelockt hat." Laut Schmitz waren vor allem liebliche Weine sehr beliebt: "Einige Weine haben wir bereits am Freitag nachbestellen müssen, um genug davon vorrätig zu haben."volksfreund.de/fotos

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