Praxiserfahrung erhöht Job-Chancen

Trier · Im Rahmen des Ideen- und Förderwettbewerbs Passt! (Innovative Berufsorientierung der Nikolaus-Koch-Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung) wurden im Frühjahr 2015 alle Schulen der Region aufgerufen, eigene Konzepte zu entwickeln und einzureichen. Erfolgreich mit von der Partie: Die Trierer Nelson-Mandela-Realschule plus.

Praxiserfahrung erhöht Job-Chancen
Foto: (h_st )

Trier. Eine Fachjury suchte aus den eingereichten Konzepten fünf innovative Projekte aus und zeichnete sie mit dem Nikolaus-Koch-Preis 2015 aus. Zur Umsetzung der jeweiligen Konzepte erhielten die ausgewählten Schulen fachliche Unterstützung sowie jeweils eine Fördersumme von 10 000 Euro. "Es sollen Netzwerke zwischen den Schülern und den Berufsberatern entstehen", erläutert Vanessa Agné, Programmleiterin des Projektes passt!. Auch die Nelson-Mandela-Realschule plus war, wie vier weitere Schulen der Region Trier, an diesem Projekt beteiligt und erhielt jetzt das Passt!-Zertifikat für ausgezeichnete Berufsorientierung.
Auch abends mit Lehrern reden


Um die Berufsorientierung der Jugendlichen zu fördern, wurde im Januar eine Praktikumswoche organisiert. Vorab wurden berufsbiografische Schreibwerkstätten angeboten, bei denen Hilfestellung für eine erfolgreiche Bewerbung gegeben wurde. Gemeinsam mit Lehrern verbrachten die Schüler eine Woche in einer Jugendherberge. "Auch Kinder, die zu Hause nicht so gut aufgefangen werden, hatten hier die Möglichkeit, sich auch jenseits der klassischen Unterrichtszeiten mit den Lehrern auszutauschen", sagt Markus Lehnert, Pädagogischer Koordinator.
Ob im Hotel-Restaurant, im Einzelhandel, bei einem Pflegedienst oder im Rathaus: Die Jugendlichen hatten die Möglichkeit, Einblicke in die verschiedenen Berufe zu erhalten. Lehnert: "Die Schüler können sich dabei selbst erproben." Und das sei wichtig für eine erfolgreiche Berufsorientierung. Ein elektronisches Portfolio bietet den jungen Leuten die Möglichkeit, ihre Praxiserfahrung, zusammen mit den Lehrern zu dokumentieren. So soll die Weiterentwicklung der Schüler gefördert werden. Sie können an diesem Portfolio sehen, wie sie sich im Laufe der Zeit verändert haben, wo ihre Stärken und ihre Schwächen liegen.
Auch bei den Schülern kam dieses Projekt gut an. "Ich habe mein Praktikum im Rathaus beim Oberbürgermeister gemacht und habe sehr viel über die Stadt erfahren. Das war sehr interessant", resümiert Miroslav Aleksandrov (18) aus Trier. Für ihn war das Praktikum ein Erfolg. Im Sommer kann er seine Ausbildung im Bürgeramt in Trier beginnen.
Fachleute vor Ort


"Berufsorientierung ist ein großes Anliegen von uns", betont Schulleiterin Luise Laurent. Um die Schüler bei der Wahl ihres späteren Berufes weiterhin zu unterstützen, hat die Schule an einem Tag verschiedene Workshops angeboten. Die Jugendlichen konnten sich so direkt mit Fachleuten aus Bereichen wie Elektroniker, Friseuren oder Einzelhandelskaufmännern unterhalten.
"Das Kernanliegen ist, die verschiedenen Akteure zusammenzubringen", erläutert Vanessa Agné. Daher sei es wichtig, dass die Vertreter der Unternehmen auch weiterhin in die Schulen kommen, um dort die Schüler über die verschiedenen Berufe zu informieren.

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