Predigt an die Fische

TRIER. (hme) Das Wirken des Heiligen Antonius stand im Mittelpunkt einer Lesung in der Welschnonnenkirche. Christian Grashof vom Deutschen Theater Berlin las aus einer Predigt des Heiligen, die aus dem Jahr 1654 stammt.

 "Was die Menschen nicht hören wollen": Christian Grashof liest aus einer Predigt des Heiligen Antonius.Foto: Hans Michael Engelke

"Was die Menschen nicht hören wollen": Christian Grashof liest aus einer Predigt des Heiligen Antonius.Foto: Hans Michael Engelke

1608 in Portugal geboren, entschloss sich Antonio Vieira schon bald, als Jesuit "Eingeborene" in Brasilien zu christianisieren. Seine erste überlieferte Predigt handelte vom Krieg - der Invasion der Holländer in Pernambuco. Für die Indianer setzte sich Vieira nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten ein. Seine berühmte "Predigt des Heiligen Antonius an die Fische" hielt er am 13. Juni 1654 am Vorabend einer Reise in seine portugiesische Heimat, wo er den König über die Missstände in Brasilien informieren wollte. Die Legende erzählt, dass der Heilige sich dem Meer zugewendet hat und seine Predigt mit den Worten begann: "So kommt denn, ihr Fische, und vernehmt das Wort Gottes, das die Menschen nicht hören wollen." Zu Hunderten seien die Fische angeschwommen, um den Worten zu lauschen. Aus dieser Predigt - einer von etwa 1200 hinterlassenen des portugiesischen Padre - las Christian Grashof in der Trierer Welschnonnenkirche. Seit 1970 gehört Grashof dem Deutschen Theater in Berlin an. Mit spannungsreicher Rhetorik gelang es ihm, seine Zuhörer zu fesseln. Eingeladen hatte das Portugalzentrum der Universität Trier mit Unterstützung des Lions Club und der katholischen Hochschulgemeinde. Musikalisch begleitet wurde die Lesung von Thomas Haubrich an der Orgel.

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