Preisgekrönte Begegnung mit dem Tod: Studenten der Hochschule Trier veröffentlichen Computerspiel

Trier · Killerkommandos und Krieger: Kaum ein Computerspiel, das Jugendliche interessiert, funktioniert ohne brutale Kampfszenen. Vier Studenten der Hochschule Trier haben jedoch eines entwickelt, das sich dem Thema Tod und Sterben auf eine ganz andere Weise nähert: Es beschäftigt sich mit Abschiednehmen und Trauer. Nun steht es kurz vor der Veröffentlichung.

 Schon bevor ihr Spiel „In Between“ veröffentlicht wird, sind die vier Trierer Spieleentwickler Stephan Wirth (hinten, Zweiter von links) Matthias Guntrum (hinten, Dritter von links), Daniel Denne (hinten, Zweiter von rechts) in Berlin mit dem „Red-Dot-Design-Award – Best of the Best“ ausgezeichnet worden. Hinten links ihr Betreuer Marcus Haberkorn von der Hochschule Trier. Foto: Red-Dot-Design-Award

Schon bevor ihr Spiel „In Between“ veröffentlicht wird, sind die vier Trierer Spieleentwickler Stephan Wirth (hinten, Zweiter von links) Matthias Guntrum (hinten, Dritter von links), Daniel Denne (hinten, Zweiter von rechts) in Berlin mit dem „Red-Dot-Design-Award – Best of the Best“ ausgezeichnet worden. Hinten links ihr Betreuer Marcus Haberkorn von der Hochschule Trier. Foto: Red-Dot-Design-Award

Daniel Denne, Matthias Guntrum, Stephan Wirth und Wolfang Reichardt wollen im Frühjahr 2015 ihr erstes selbst entwickeltes Computerspiel unter dem Namem "ln Between" auf den Markt bringen. Das Spiel, dessen Name so viel bedeutet wie "zwischen den Welten", begann als Bachelor-Arbeit von Daniel Denne. Derzeit entwickelt es das Quartett zu einem verkaufsfähigen Spiel weiter.

In den kommenden Wochen soll es soweit sein: "Im Februar bringen wir es raus. Mit dem Release sollen Einnahmen generiert werden, um das nächste zu finanzieren", erklärt Wolfgang Reichhardt. Er ist der einzige der vier Entwickler, der sein Masterstudium bereits abgeschlossen hat.Campus & Co.


"In Between" beschäftigt sich auf eine sensible Weise mit Tod und Trauer. Anders als in anderen Computerspielen tötet man nicht einfach feindliche Gegner, sondern durchlebt Abschied und Trauer um einen nahestehenden Menschen nach den fünf Sterbephasen, die die Ärztin und Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross beschrieben hat.

Eine spezielle Zielgruppe hat das Spiel nicht. "Der Tod betrifft ja jede Altersgruppe", sagt Matthias Guntrum.
Einen ersten großen Erfolg hat "ln Between" bereits vor seiner Veröffentlichung zu verzeichnen: Es ist mit dem Red-Dot-Design- Award ausgezeichnet worden, einem international anerkannten Preis für innovatives Produktdesign.
Marcus Haberkorn, Akademischer Rat an der Hochschule Trier, der die vier Jungentwickler seit der Bachelorarbeit betreut, lobt: ",In Between\' war schon als Bachelorarbeit auf einem sehr hohen Niveau."

Die vier Spielentwickler haben inzwischen eine eigene Firma gegründet: das Spielestudio "Gen tlymad". Übersetzt bedeutet der Name so viel wie freundlich und verrückt. Er spiegele ihre Charaktere wider, sagen die jungen Männer. Er verbinde Höflichkeit mit leicht durchgeknallter Art. Trier als Standort für Spieleentwickler hat sich auch durch den Studiengang "Intermedia Design" an der Hochschule Trier stark entwickelt.
"Es herrscht eine gewisse Pionierstimmung", beurteilt Daniel Denne die allgemeine Entwicklersituation in Trier. "Und das ist doch positiv!"

Weitere Infos: http://gentlymad.org/game/inbetween

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