Premiere mit Perspektive

TRIER. Premiere für den Trierer Stadtrat: Erstmals hat man sich mit den Kollegen aus dem luxemburgischen Esch/Alzette getroffen, um sich gemeinsam über den aktuellen Stand des geplanten Wissenschaftsparks Trilux zu informieren.

Der Morgen ist noch dunkel und kalt, als sich die Stadträte aus Trier vor dem Rathaus versammeln, um nach Esch/Alzette zu fahren. Auch wenn es einigen Ratsmitgliedern wie ein Schulausflug vorkommt, der Anlass ist eine absolute Premiere: Zum ersten Mal treffen sich Ratsmitglieder aus Deutschland und Luxemburg, um sich gemeinsam über ein Projekt zu informieren, dass beide in Zukunft noch viel beschäftigen wird: Der Wissenschaftspark Trier-Luxemburg (Trilux), eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit des bereits bestehenden Wissenschaftsparks am Petrisberg mit einem entsprechenden Park im Konversionsgebiet von Esch (der TV berichtete mehrfach). Doch Oberbürgermeister Helmut Schröer hatte die Distanz überschätzt, so waren die Trierer schon eine halbe Stunde zu früh im Konservatorium von Esch. Eine Zeit, die die Abgeordneten direkt zu einem zweiten Frühstück mit Kaffee und Croissants nutzten. "Esch ist halt in den Köpfen immer noch weiter entfernt, als es tatsächlich ist", sagte Schröer zum Empfang. Für ihn hat das Zusammentreffen neben dem Informationsaustausch auch eine hohe symbolische Bedeutung. Denn noch nie waren die Beziehungen zu Luxemburg so entspannt und gleichzeitig so wichtig für Trier. "Es ist schon eine besondere Veranstaltung, solch ein Treffen ist nicht selbstverständlich. Es ist eine Premiere, die die Zukunft aufzeigt." Auch Eschs Bürgermeisterin Lydia Mutsch zeigte sich vom Anlass beeindruckt. "Das ist eine komplett neue Zusammenstellung, die hatten wir noch nie. Ich habe mir ein solches Treffen schon lange gewünscht. Jetzt können wir gemeinsam die Weichen für die Zukunft stellen." Trier ist Esch bei der Entwicklung eines Wissenschaftsparks voraus, der Park am Petrisberg existiert bereits, in Esch ist man noch in der Planungsphase. "So können wir von Trier lernen und voneinander profitieren", sagte Jeannot Clement, Stadtratsmitglied in Esch. Auch die Universität, einer der Faktoren des Wissenschaftsparks, ist in Trier schon vorhanden, in Esch steht bisher nur fest, dass zwei der drei Fakultäten der in Gründung befindlichen Universität Luxemburg nach Esch kommen sollen, um so den schwierigen Wandel im luxemburgischen Süden zu unterstützen. Bürgermeisterin Mutsch bezeichnete den Wissenschaftspark auch als "Hauptelement unserer zukünftigen Entwicklung"."Kirchturmdenken ist überholt"

In Trier stellt Schröer eine besonders positive Grundstimmung fest, gerade weil die Zusammenarbeit ein Zukunftsprojekt ist. "Man kann nicht an den Grenzen Halt machen, das Kirchturmdenken ist überholt. Es muss jetzt eine win-win-Situation entstehen, dann wird der Wissenschaftspark auch ein Erfolg." Das bestätigte auch Johannes Weinand vom Trierer Amt für Stadtentwicklung: "Es geht den Firmen darum, mit dem Wissenschaftspark mehr Umsatz und mehr Gewinn machen zu können. Nur dann kann der Park erfolgreich werden."

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