Prima Stimmung bei edlem Wein

OLEWIG. Das Olewiger Weinfest hat sich am Wochenende wieder als Publikumsmagnet erwiesen. Auch die 55. Auflage der Traditionsveranstaltung zog wieder die Massen an - und dies trotz der brütenden Hitze.

 Ein Prosit auf das Fest: Weinkönigin Marion I. und Prinzessin Martina mit Honoratioren und Gästen.Foto: Ludwig Hoff

Ein Prosit auf das Fest: Weinkönigin Marion I. und Prinzessin Martina mit Honoratioren und Gästen.Foto: Ludwig Hoff

Viele sprechen beim 2003er schon heute von einem Jahrhundert-Wein, aber der vorsichtige Winzer winkt ab bei dem (voreiligen) Lobgesang: Die Rechnung wird dann aufgemacht, wenn der Rebensaft im Keller liegt. Manch einer, der sich zu früh freute, hat hinterher eine böse Überraschung erleben müssen. Keine böse Überraschung erlebten die Olewiger Winzer mit dem Trierer Weinfest 2003 - es wurde ein voller Erfolg. Später kommen - und dafür länger verweilen

Peter Terges, Vorsitzender der Vereinigung Trier-Olewiger Winzer, hatte zwar beobachtet, "dass die Leute etwas später rausgehen". Dafür seien die Gäste aber auch länger geblieben. Und dies nicht nur zum großen Feuerwerk am Freitagabend. Ursache für den später einsetzenden Zustrom wird das heiße Sommerwetter gewesen sein. Jedenfalls war die Stimmung prächtig - auch dank der zahlreichen Unterhaltungsangebote. So etwa der Auftritt von "Tutti Colori", die im Weingut Deutschherrenhof italienische Lebensfreude versprühten - aber bei ausnahmslos exzellenten Olewiger Weinen. Insgesamt standen über 40 Kreszenzen auf den Weinfest-Karten. Überhaupt war fetzige Unterhaltung angesagt. Verbannt sind in Olewig Dirndl und Volkstümliches. Ziel ist ein modernes, aufgepepptes Weinfest, das besonders die jungen Leute ansprechen soll. Ausrichter des Volksfestes waren wieder die Weingüter Georg Fritz von Nell, Albert Oberbillig, Peter Terges, Peter Schleimer und Hermann Oberbillig. "Das ist ja toll hier", sag eine Besucherin, "aber gab es hier früher nicht auch ein Zelt? Ich war schon seit Jahren nicht mehr hier." Stimmt - aber ein Zelt gibt es hier schon länger nicht mehr. Aber dem nicht mehr vorhandenen Zelt weint in Olewig keiner eine Träne nach. "Ich war schon heute Mittag hier, aber habe mich wegen der Hitze nicht getraut, Wein zu trinken", bekennt ein Gast. Doch nun kann er Versäumtes nachholen. Auch was den kleinen oder großen Hunger betrifft - dieses Fest lässt keine Wünsche offen. Offizieller Festauftakt war am Freitagabend. Traditionell findet dann der erste große Auftritt der neuen Trierer Weinmajestäten statt ( TV vom 1. August). So auch in diesem Jahr: Weinkönigin Marion Gehlen und ihre Prinzessin Martina Anton erklärten das 55. Olewiger Weinfest für eröffnet. Zuvor hatte Bürgermeister Georg Bernarding seine Willkommensgrüße an die Besucher gerichtet. Nette Begebenheit am Rande: "Bist du der Chef von ganz Trier?", fragt der sechsjährige Georg von Nell den Bürgermeister. Der klärt den Knirps auf: "Das stimmt nicht ganz. Ich habe noch einen über mir - und auch noch meine Frau." Bruder Felix von Nell (viereinhalb Jahre) beehrte dann Weinkönigin Marion I. mit einem selbst gebacken Schokoplätzchen "mit Müsli drin", originell verpackt und mit der Aufschrift "Für die Weinkönigin von Felix". "Der Wein tut der Seele gut und erfreut des Menschen Herz", gab Marion I. den Besuchern noch mit auf den Weg. Glückwünsche zuhauf und Händeschütteln gab es beim anschließenden Bad in der Menge. Keine lästige Pflichterfüllung, sondern eine Aufgabe, die den Weinhoheiten sichtlich Spaß bereitet. Absolutes Highlight in ihrer Amtszeit wird die Landesgartenschau im nächsten Jahr sein. Marion I.: "Darauf freuen wir uns schon heute." 2004 wird Olewig auch auf 40 Jahre Winzer-Partnerschaft mit der französischen Stadt Barr/Vogesen zurückblicken. So war der Festbesuch einer Delegation aus Barr schon Tradition. Mehr über die Stimmung in Olewig in unserer Clickme-Galerie

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