Probleme lösen, Werte schaffen

TRIER. 120 Teilnehmer aus mehr als hundert Kommunen trafen sich gestern auf dem Gelände der Landesgartenschau zum achten Landeskongress Lokale Agenda 21. Landesweit engagieren sich 219 Städte, Landkreise und Verbandsgemeinden für eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung.

Die Agenda 21 ist ein weltweiter Aktionsplan zur Lösung der wichtigsten Umwelt- und Entwicklungsprobleme im 21. Jahrhundert. Beschlossen wurde sie bei der ersten Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro. Unterschrieben haben 179 Staaten, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland. In 40 Kapiteln fasst die Agenda 21 Strategien und Lösungsansätze zusammen. Es geht um soziale Gerechtigkeit, ökologische Stabilität und wirtschaftliche Tragfähigkeit. Eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Agenda 21 kommt den Städten und Gemeinden zu. Das Kapitel 28 der Agenda 21 fordert sie auf, im Dialog mit den Bürgern und gesellschaftlichen Gruppen eine lokale Agenda aufzustellen und umzusetzen. Die Lokale Agenda 21 bedeutet für Politik und Verwaltung, in Befragungen und Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern ein Zukunftsprogramm aufzustellen und die dringendsten Probleme vor Ort gemeinsam zu lösen. Umwelt, Wirtschaft und das soziale Zusammenleben sollen gleichermaßen berücksichtigt werden. Umweltministerin Margit Conrad eröffnete den Landeskongress und sprach über das Potenzial der Lokalen Agenda 21 aus kommunaler Sicht. "Viele Projekte beweisen, dass es um regionale Wertschöpfung geht, dass hier Arbeitsplätze entstehen und dass sich eine Technologiekompetenz für Zukunftsmärkte entwickelt." Conrad stellte besonders die Leistung ehrenamtlicher Mitarbeiter im Agenda-Prozess heraus. "Durch sie wird die Lokale Agenda 21 zu einem wichtigen Instrument für bürgerliche Mitwirkung in den Städten und Gemeinden." Die bisher geleistete Arbeit soll sich in Zukunft noch deutlicher auswirken. Deshalb startet das Ministerium für Umwelt und Forsten das "Projekt 21". Margit Conrad: "Wir werden ab Jahresende Kommunen bei der Aufstellung umsetzungsorientierter Aktionspläne deutlicher unterstützen." Der besondere Ansatz ermögliche es, Handlungsfelder zu untersuchen, die für eine nachhaltige Entwicklung entscheidend sind. Beispiele für die Umsetzung der Lokalen Agenda 21 gab es reichlich, darunter das Kompetenzzentrum für nachhaltiges Renovieren und Sanieren der Handwerkskammer Trier, die Bauausstellung auf dem Petrisberg und die Aktivitäten des Vereins "mobile spielaktion e.V.".

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