Probleme sehen und anpacken

TRIER. (ae) Seit 1999 unterstützt der Verein "nestwärme e.V." Familien, in denen ein schwerst- oder chronisch krankes Kind lebt. Dafür, besonders aber für das Projekt "Zeit schenken", bekam er in diesem Jahr den "HanseMerkur"-Preis für Kinderschutz 2004 in Hamburg.

Anlass genug für die Stadt Trier, sich mit einem Empfang bei Mitgliedern und Förderern von "nestwärme" für deren Engagement zu bedanken. "In den wichtigsten Saal der Stadt", den Rathaussaal, hatte Oberbürgermeister Helmut Schröer geladen, um der Würdigung der Verdienste von "nestwärme" einen angemessenen Rahmen zu geben. In seiner Begrüßung formulierte er: "Mit dem HanseMerkur-Preis ist ,nestwärme' ein Oscar für vorbildliches soziales Engagement verliehen worden. Besondere Qualität erhält er dadurch, dass er von der Frau des Bundespräsidenten, Eva-Maria Köhler, überreicht wurde. Das ist auch für die Stadt Trier eine besondere Auszeichnung." Den von der gleichnamigen Versicherungsgruppe gestifteten HanseMerkur-Preis für Kinderschutz 2004, der als Hauptpreis mit 20 000 Euro dotiert ist, erhielt der Trierer Verein in Hamburg. Ausgezeichnet wurde damit vor allem das Projekt "Zeit schenken", in dessen Rahmen "nestwärme" Eltern dauerhaft zu beaufsichtigender kranker Kinder durch Vermittlung engagierter Senioren und Seniorinnen entlastet. "Der Preis signalisiert, dass es sich hier nicht um ein Rand-, sondern ein zentrales Thema handelt und verstärkt damit die Notwendigkeit, etwas zu tun", sagte Schröer und zählte geplante Maßnahmen zur Unterstützung der Arbeit von "nestwärme" auf: Ausbau eines Kinderkompetenzzentrums, Aufnahme in den Pflegebedarfsplan, Gespräche mit den Landkreisen über deren Verantwortung, auch Verleihung eines Bürgerpreises für ehrenamtliches Engagement. Familien müssten wieder einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft haben, und das ehrenamtliche Engagement müsste dafür besonders gewürdigt werden. Engagement, wie es Petra Moske, die Vorsitzende und Initiatorin des Vereins, trotz etlicher Hindernisse mit großem Idealismus an den Tag gelegt habe. Dafür dankte ihr und dem Verein "nestwärme" auch Staatssekretär Joachim Hofmann-Göttig im Namen von Ministerpräsident Kurt Beck. Er würdigte vor allem die Idee des "Zeit schenkens", die nicht nur in der Behindertenarbeit, sondern auch im täglichen Familienleben Bedeutung habe. "Es ist ein besonderes Gefühl, von so einem großen Unternehmen so wertgeschätzt zu werden. Das erlebt man im täglichen Leben nicht immer, manchmal müssen wir uns rechtfertigen oder hinnehmen, dass unser soziales Produkt im Vergleich nicht gleich geachtet wird", sagte Petra Moske. Dennoch betonte sie, glücklich und stolz auf die Partner zu sein, die in den vergangenen fünf Jahren mit Engagement und 1,5 Millionen Euro Spendengeldern zur Unterstützung von bundesweit 4500 Familien beigetragen hätten. Mit dem Preisgeld werde eine Außenstelle in Hamburg gegründet. "Nestwärme ist ein Begriff für grenzenlos Helfen, deshalb fördern wir jetzt in Sri Lanka den Aufbau eines Mädchenheims für Behinderte und eines Waisenhauses", warb Petra Moske für das neueste Projekt. "So kennen wir ,nestwärme', nicht stehen bleiben, Probleme sehen und anpacken", kommentierte Schröer. Wer "nestwärme" unterstützen möchte, kann sich unter 0651/9917723 oder kontakt@nestwaerme.de informieren. Beim Ostermarkt auf dem Hauptmarkt von heute bis zum 13. März ist der Verein mit einem Pavillon vertreten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort