Protest am Milchregal

TRIER. (ik) Greenpeace-Protest in Trier: Aktivisten der Umweltorganisation haben in verschiedenen Lebensmittelläden der Stadt gegen eine Fütterung von Milchkühen mit gentechnisch veränderten Pflanzen protestiert. Nicht überall stießen sie auf Verständnis.

In den Kühlregalen von sechs Trierer Lebensmittelmärkten prangten dieser Tage gelbe Warnhinweise auf Milch und Joghurt: "Gentechnik - Hände weg!" Mitarbeiter der Umweltorganisation Greenpeace hatten entsprechende Schildchen auf Produkte einer Marke geklebt, die als naturnah beworben wird. Sie werfen dem betroffenen Konzern vor, seine Milch-Kühe mit gentechnisch veränderten Pflanzen zu füttern. Entsprechende Greenpeace-Informationen habe das Unternehmen bestätigt, einen Verzicht auf Gen-Futter aber verweigert. Die Vermarktung der Produkte als naturnah sei "ein schamloser Betrug am Verbraucher, solange die Kühe Gen-Soja und Gen-Mais zu fressen bekommen", begründet Björn Bottler von Greenpeace Trier die Aktion. Der Molkereikonzern war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Gen-Futter ist in Milchprodukten nicht direkt nachweisbar. Die Greenpeace-Kritik richtet sich vor allem gegen den Anbau von Gen-Mais und Gen-Soja, der nach Angaben der Naturschützer die Umwelt schädigt. Die Trierer Aktion war Greenpeace zufolge Teil einer bundesweiten Kampagne in 33 Städten und mehr als 100 Supermärkten. Aktivisten gingen in Läden, klebten Warnhinweise auf, hielten Schilder in die Höhe und verteilten Flugblätter. "Das Thema fand Interesse", berichtet Michael Ron Stallwood von Greenpeace Trier. 70 Prozent der Deutschen seien gegen Gentechnik in Nahrungsmitteln. Nicht überall stieß die Greenpeace-Aktion derweil auf Gegenliebe: "Dieses Vorgehen hat uns sehr geärgert", heißt es bei der Marktleitung eines der betroffenen Trierer Märkte. "Man kann doch nicht einfach hier hereinspazieren und Aufkleber auf Produkte kleben, die einem nicht gehören!"

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