Psychologische Hilfe ist unerlässlich

Unter dem Motto "Rituelle Gewalt - Vom Erkennen zum Handeln" organisierte der Trierer Frauennotruf eine interdisziplinäre Tagung im Trierer Ärztehaus. Thema war unter anderem die Verbesserung der Betreuung von Gewaltopfern.

Trier. (red) Sie sind meist bereits in ihrer Kindheit betroffen und traumatisiert: die Opfer ritueller Gewalt. Die Folgen: psychische Schädigungen, Ängste und Persönlichkeitsveränderungen.

Um dieses Thema drehte sich die Tagung "Rituelle Gewalt - Vom Erkennen zum Handeln" des Trierer Frauennotrufs im Trierer Ärztehaus. Mitveranstaltende waren die Heinrich Böll Stiftung Rheinland Pfalz sowie der Arbeitskreis und Qualitätszirkel gegen rituelle Gewalt in Rheinland Pfalz. Ziel war es, die Arbeit mit Betroffenen und deren Unterstützung zu verbessern - sowohl psychologisch als auch in der strafrechtlichen Verfolgung der Täter. Dabei sei besonders wichtig, dass die jeweiligen Einrichtungen besser zusammenarbeiten.

Ein Problem der rituellen Gewalt stelle die strafrechtliche Verfolgung dar, erläuterten Axel Petermann vom Landeskriminalamt Bremen und Gutachterin Luise Greusel den 130 Tagungsteilnehmern, die aus ganz Deutschland angereist waren. Besonders Betroffene, die bereits in der Kindheit mit Gewalt in Kontakt kamen, hätten Probleme mit Aussagen vor Gericht.

Auch die Polizei beschäftigt sich mit dem Thema rituelle Gewalt. So hat Polizeioberrat Wolfgang Willems bei der Veranstaltung verdeutlicht, dass die Polizei das Thema rituelle Gewalt sehr ernst nehme und die Notwendigkeit von Strafverfolgung außer Frage stehe.

Die Fachärztinnen Annelie Wagner und Dr. Brigitte Bosse stellten Umfrageergebnisse zum Vorkommen Ritueller Gewalt in Rheinland-Pfalz vor, die - so die Autorinnen - als alarmierend bewertet werden müssen. Dass ungewöhnliche Formen von Zusammenarbeit bei der Unterstützung Betroffener notwendig und erfolgreich sein können, bestätigte der Beitrag von Silvia Eilhardt, Ausstiegsbegleiterin im Jugendamt Witten.

Nach Ansicht der Veranstalterinnen kann die Tagung als erster Schritt zu einer besseren Kooperation bei ritueller Gewalt gewertet werden.

Weitere Informationen: Beratung und Unterstützung für Frauen, Fachstelle zu sexualisierter Gewalt, Telefon 0651/49777; Beratungstelefon 0651/2006588; E-Mail: info@frauennotruf-trier.de

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