Quartierssymbol "@Parkviertel"

TRIER-NORD. Nach zwei Semestern ist das Forschungspraktikum des Uni-Fachbereichs Geografie in Trier-Nord abgeschlossen. Die Studenten legten als Ergebnis ihrer Arbeit einen Masterplan vor, der Konzepte für Verkehr, Grün- und Freizeitflächen, Versorgung und das Konversionsgebiet an der Metternichstraße beinhaltet.

3000 Arbeitsstunden haben die angehenden Geografen investiert, um auf 134 Seiten ein Konzept für Trier-Nord im Jahr 2020 abzuliefern. Dabei haben sie auch die Wünsche und Beiträge der Bürger, die sie in einer Befragung und einer Ideenwerkstatt beteiligten, aufgegriffen. Dies sei eine enorme Leistung, die seitens der Universität für Stadt und Region erbracht werde. Ein professionelles Ingenieurbüro hätte keine bessere Arbeit leisten können, läge aber bei den Kosten schnell bei einer sechsstelligen Summe, sagte Dr. Christian Muschwitz, der das Forschungspraktikum betreute. Das anfängliche Planungsgebiet, der Landschaftspark Nells Ländchen, haben die Studenten erweitert und das gesamte Quartier in ihr Ideenpapier einbezogen. Die vier Bausteine Verkehr, Grün- und Freizeitflächen, Versorgung sowie das Konversionsgebiet an der Metternichstraße, stehen nicht zusammenhanglos nebeneinander, sondern ergänzen und verstärken sich gegenseitig in ihrer Wirkungskraft, erklärten sie bei der öffentlichen Präsentation im Balkensaal des Bürgerhauses. Außerdem entwickelten sie ein Symbol für das Quartier Nells Ländchen, "@Parkviertel", das identitätsstiftend wirken soll. Dreh- und Angelpunkt für die Aufwertung des Quartiers ist das Verkehrswegekonzept. "Die Bemühungen für die Entwicklung Trier-Nords sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn der Verkehr weiter in drei Achsen den Stadtteil durchschneidet", lautet das Fazit. Durchgängiges Radwegenetz

Die Lösung sehen die jungen Planer darin, die Hauptachsen in und aus der Stadt künftig über Zurmaiener Straße und Metternichstraße, die Richtung Bahngleise verlegt werden soll, am Stadtteil vorbei zu lenken. So besteht die Möglichkeit, die Paulinstraße in eine Tempo-30-Zone umzuwidmen und mit Bäumen zu einer Allee zu gestalten. Auch die Verbindung vom Grüneberg über den Landschaftspark bis zur Mosel soll akzentuiert und ein neues grünes Tor für Triers Norden geschaffen werden. So kann auch ein durchgängiges Fußgänger- und Fahrradwegenetz aufgebaut werden, das zum Beispiel durch Bike&Ride-Stationen an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden ist. Die Erhöhung fußläufiger Verbindungen steht im Kontext mit dem Nahversorgungsangebot, das bislang im Quartier lückenhaft ist und vor dem Hintergrund des demografischen Wandels den zukünftigen Bedürfnissen einer alternden Gesellschaft angepasst werden müsse. Neben der Forderung nach mehr Einzelhandelsgeschäften haben die Studenten in ihrem Konzept Ideen für selbstorganisierte Alten-Wohngemeinschaften, Mehrgenerationenhäuser, einen Bürgerservice und Schulung sowie Zertifizierung von Gewerbetreibenden unter dem Label "Qualität für Trier-Nord" entwickelt. Der wohl ambitionierteste und ehrgeizigste Teil des Masterplanes beschäftigt sich mit dem rund neun Hektar umfassenden Konversionsgebiet an der Metternichstraße. Das Konzept sieht auf dem Gelände eine ineinander verzahnte Dreiteilung in ein Wohngebiet mit einem Zentrum für betreutes Wohnen und Gewerbe- und Freizeitfläche in attraktiver Umgebung vor. Eine Entwicklungsgesellschaft nach dem Vorbild des Petrisbergs zu gründen, wäre hierbei der richtige Impuls. In einer 3-D-Simulation zeigten die Studenten, wie das Gebiet nach der Umgestaltung aussehen könnte. Durch die Verlegung der Metternichstraße Richtung Bahndamm soll das Gelände in den Stadtteil integriert und an den Landschaftspark angeschlossen werden. Allerdings bringe das Einwirken in ein Bahngelände erhebliche Probleme mit sich, sagte Baudezernent Peter Dietze. Dennoch unterstrich er den Wert der Arbeit, die Ideen und Anregungen von anderer Seite liefere, die die Stadt als wertvolle Grundlage in die zukünftigen Überlegungen und Pläne einbeziehen werde.

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