Quiz mit den Fabelwesen

TRIER-WEST. Die Sonne scheint, die rot-gelbe Fahne des Jugendwerks Don Bosco flattert im Wind, fröhliches Kinderlachen schallt auf die Straße. Kinder tummeln sich im Jugendtreff und auf den Sportplätzen. Don Johannes Bosco, Patron der Salesianer, hätte seine Freude an dem bunten Treiben in Trier-West gehabt, das ihm zu Ehren veranstaltet wurde.

Silke Grässer (35) hält ein Los in Händen und sucht unter den zahlreichen Preisen der Tombola die richtige Nummer. Kinderaugen glänzen hell, als sie mit einem kleinen Teddy und einer Spieluhr, in der Schnee zu den Klängen von "Jingle Bells" wirbelt, zurückkommt und sie dem kleinen Mädchen reicht. Die 35-Jährige ist als Kind selbst jeden Tag zum "Pater" gegangen, wie man im Viertel sagt."Da sind sie gut aufgehoben"

"Ich habe hier sogar meinen Mann kennen gelernt", erzählt sie. "Heute hält sich meine elfjährige Tochter täglich hier auf. Die Betreuung ist gut, es gibt viele Aktivitäten und Ferienfreizeiten. Es ist immer ein Ansprechpartner da, und ich weiß, dass meine Tochter hier gut aufgehoben ist", sagt sie. Dass sie beim Don-Bosco-Fest mithilft, "ist für mich selbstverständlich". So kann sie etwas von den guten Erfahrungen aus ihrer Kindheit zurückgeben. Während die älteren Semester im Haus an der Kaffeetafel sitzen, spielen die Kinder Tischfußball, lassen sich zu Fabelwesen schminken oder spielen mit Bruder Günter Schulz ein Quiz. Pater Reinhard Büker steht mit einer Schachtel Lose am Eingang und ist Ansprechpartner, beantwortet Fragen, begrüßt ehemalige Jugendwerk-Besucher mit ihren Kindern - die nächste Generation von Gästen beim "Pater". "Bei unserem Fest merkt man die Verbundenheit des Stadtteils", sagt Büker. Denn aus allen drei Pfarreien sind Menschen zum Feiern gekommen. Die Unterstützung ist groß, Preise für die Tombola wurden organisiert und Kuchen für den Nachmittagskaffee gespendet. "In den Jahren hat sich dieser Tag zu einem Moment der Begegnung für den Stadtteil entwickelt. Er gehört für junge Familien, Senioren, Kinder und Jugendliche wie selbstverständlich in den Terminkalender", sagt Büker und freut sich über den regen Zuspruch. Viele Mädchen laufen in Garde-Uniformen oder anderen Tanzkostümen durch die Räume des Jugendwerks, treffen sich noch einmal zur Generalprobe. Denn wie jedes Jahr geben sie eine Vorstellung zu Ehren des Turiner Jugendseelsorgers Johannes Bosco, dessen Todestag vor 118 Jahren Anlass für das Fest ist. "Mein Traum ist es, Funkenmariechen zu werden und vor vielen Leuten zu tanzen", sagt Adriana Spang (12), die die rot-weiße Jacke und den mit Pailletten bestickten Rock mit großem Stolz trägt. Jaqueline Prison (13), Jennifer (14) und Jessica Ernser (11) sind die "J-Girls"; sie tanzen seit drei Jahren zusammen. "Wir erfinden unsere eigenen Schritte", sagen die Mädchen. Die trainieren sie viermal die Woche im Jugendwerk und tanzen gerne in der Disko. "Die gefällt uns beim Pater am besten." Auch um Jungen zu treffen? "Ja", sagen die J-Girls und kichern etwas verlegen.

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