Rad als Alternative zum Auto

TRIER. Unter "Polizeischutz" überquerten am Montagmorgen die ersten Radfahrer die Südallee in Richtung Eberhardstraße. Doch eine Eskorte hatten die Radler eigentlich nicht nötig, denn die Überquerung ist Teil der neuen "Südroute", die Radfahrer sicher von der Konrad-Adenauer-Brücke bis in die Fußgängerzone führen soll.

 Freigegeben wurde am Montagmorgen die "Südroute" für Fahrradfahrer von der Konrad-Adenauer-Brücke in die Innenstadt. Die Eröffnung des Übergangs über die Südallee war am europaweiten "Autofreien Tag" und zugleich der Schlusspunkt der "Europäischen Woche der Mobilität.Foto: Peter Hacker

Freigegeben wurde am Montagmorgen die "Südroute" für Fahrradfahrer von der Konrad-Adenauer-Brücke in die Innenstadt. Die Eröffnung des Übergangs über die Südallee war am europaweiten "Autofreien Tag" und zugleich der Schlusspunkt der "Europäischen Woche der Mobilität.Foto: Peter Hacker

So traten die beiden Beamten der Fahrradstreife der Polizei Trier nur deshalb in die Pedale, um den ersten Benutzern der Südroute Tipps und Ratschläge zum sicheren Verhalten im Straßenverkehr zu geben. Angst vor gefährlichen Situationen müssten die Radler auf der Strecke von Im Nonnenfeld über die Hubert-Neuerburg-Straße, Krausstraße, Zellstraße, Eberhardstraße, Südallee und Neustraße bis zum Viehmarkt nicht haben, sagte Baudezernent Peter Dietze bei der Eröffnung des Radweges.Denn im Gegensatz zur viel befahrenen Saarstraße, die bislang von vielen Radfahrern genutzt wurde, gebe es auf der neuen Route "kaum Individualverkehr". Zum einen gelte auf der gesamten Strecke eine Höchstgeschwindkigkeit von 30 Stundenkilometern, und außerdem handle es sich bei der Eberhard- und Krausstraße um Einbahnstraßen, erklärte Dietze.Der Baudezernent betonte, dass die Radfahrer die beiden Einbahnstraßen auch in entgegengesetzter Richtrung benutzen dürften. Er erinnerte daran, dass Autofahrer mit der zunehmenden Freigabe von Einbahnstraßen für Radfahrer auch dort grundsätzlich mit Gegenverkehr rechnen müssten.Die Kosten für den Radweg - vor allem für die Beschilderung und eine Pflasterung im Grünbereich zwischen Kaiserstraße und Südallee - bezifferte Dietze auf etwa 40 000 Euro. Die Stadtverwaltung hoffe, dass durch die neue Route viele Menschen "das Rad als alltägliche Alternative zum Auto" entdecken würden, sagte der Baudezernent. Schließlich sei der Süden Triers nicht nur bevölkerungsreich, sondern auch das Einzugsgebiet mehrerer im Stadtzentrum gelegener Schulen.Die Südroute ist die erste durchgehend beschilderte Fahrradroute in Trier, weitere sollen folgen. Insgesamt neun Strecken will die Stadt mit ihrer Aktion "Mit dem Fahrrad zur Arbeit - Mit dem Fahrrad zur Schule" durchgehend als Radrouten ausweisen und somit die bestehenden Radwege zu einem Netz verbinden. "Wir sollten versuchen, das Projekt in den nächsten vier Jahren zu verwirklichen", sagte Dietze. Schon im Haushalt 2003 habe der Stadtrat 200 000 Euro für Radwege bereit gestellt.Die Eröffnung der Südroute war allerdings nicht nur Startschuss für ein Radwegenetz in Trier, sondern zugleich auch Abschluss der "Europäischen Woche der Mobilität". Mit dem Verlauf der Aktionswoche sei er "insgesamt sehr zufrieden", meinte Dietze, besonders, "wie sich die Organisationen beteiligt haben, fand ich sehr gut".Er halte es für möglich, die Veranstaltung im nächsten Jahr zu wiederholen und womöglich zu einer festen Einrichtung werden zu lassen.Der Baudezernent räumte allerdings ein, dass die einzelnen Veranstaltungen "unterschiedliche Resonanz" gehabt hätten, was womöglich auch am "zu schönen" Wetter gelegen habe. Zu schön zum Radfahren war es am Montag auf keinen Fall - sogar die beiden Beamten von der Fahrradstreife waren in kurzen Hosen und schmucken grünen Trikots vorgefahren.

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