Rad und Bus auf einer Spur

"Für ein besseres Klima in der Stadt" wollen ab morgen, Mittwoch, 16., bis Dienstag, 22. September, viele Städte in der Europäischen Woche der Mobilität sorgen. Auch Trier ist dabei; mit einer Umweltspur für Rad und Bus auf der Christophstraße, die heute freigegeben wird. Die Stadtwerke und die Lokale Agenda 21 (LA21) beteiligen sich mit Aktionen.

 Ein deutliches Zeichen für den Umweltverbund und die Sicherheit: Während der Europä ischen Woche der Mobilität soll die rechte Spur in der Christophstraße testweise bis zur Kochstraße zur Umweltspur für Busse und Fahrräder werden. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Ein deutliches Zeichen für den Umweltverbund und die Sicherheit: Während der Europä ischen Woche der Mobilität soll die rechte Spur in der Christophstraße testweise bis zur Kochstraße zur Umweltspur für Busse und Fahrräder werden. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. Wer zurzeit mit dem Fahrrad von der Porta Nigra zum Hauptbahnhof will, muss vor allem Zeit mitbringen. Denn die sicheren Wege sind umständlich. Da bleibt nur, die Straße zu nutzen, wie täglich rund 9000 Autos, LKW und Busse. Ein gefährliches Pflaster. Dem will die Stadt Abhilfe leisten. Mit einer Umweltspur für Linienbusse und Fahrräder, die heute, Dienstag, 15. September, in der Christophstraße ausgeschildert wird (der TV berichtete). Auf der rechten Fahrspur zwischen Porta Nigra und der Einmündung Kochstraße dürfen dann nur noch Räder und Busse fahren. Wie bereits 2003, als während der Mobilitätswoche die überirdische Porta-Querung für Fußgänger ermöglicht wurde, soll auch diesmal erst ausprobiert werden.

Die Stadt ist damals groß eingestiegen in die europaweite Aktion. Nun ist die Stadt wieder dabei, um dem Umweltverbund künftig mehr Raum zu geben, wie Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani betont. Denn derzeit werde im Rahmen des Mobilitätskonzeptes 2020 (Moko 2020) das Radwegekonzept erarbeitet, in dessen Vorfeld die Stadt auch Umweltspuren diskutiere. Bislang gab es stets Bedenken, dass die Radler die Busse behindern. "Es ist ein Versuch. Wenn er Erfolg hat, ist es eine Option für weitere Umweltspuren", sagt Ralf Frühauf vom städtischen Presseamt. Und Frank Birkhäuer, Verkehrsbetriebsleiter der Stadtwerke Trier (SWT) ergänzt: Durch die Kennzeichnung mit "Radweg - Bus frei" dürfen Busse zum Überholen die normale Fahrspur benutzen.

Also mehr Sicherheit für Radler? Nur bedingt. Denn während die Busse die eigene Spur Richtung Hauptbahnhof nutzen können, muss sich der Radfahrer ab Einmündung Kochstraße in den Verkehr einordnen. Eine weitere Verbindung Richtung Hauptbahnhof "ist auf jeden Fall Zielsetzung", sagt Kaes-Torchiani.

Mehr Fahrgäste in den Bus bringen wollen die SWT. Deren Infobus wird am Sonntag, 20. September, zwischen 10 und 18 Uhr auf dem Viehmarktplatz Halt machen und mit einer ungewöhnlichen Tauschaktion aufwarten: Fahrausweis gegen Fahrschein. Jeder, der seinen Führerschein abgibt, erhält ein Gästeticket des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT), gültig für zwei Wochen in allen Bussen und Nahverkehrszügen in der Region.

Mit Verkehr und Umwelt beschäftigt sich die Zukunftskonferenz 2009 der LA21 am Freitag, 18. September, von 14 bis 18 Uhr in der VHS am Domfreihof. Dann wird Kaes-Torchiani das Moko 2020 vorstellen und Thomas Geyer vom Zweckverband Schienen-Personennahverkehr den Rheinland-Pfalz-Takt 2015. Weitere Vorträge haben visionäre Verkehrskonzepte und Umweltzonen zum Thema. Anschließend ist eine Podiumsdiskussion anberaumt.

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