Radfahrer fühlen sich gefährdet

Triers Radfahrer wünschen sich eine bessere Führung des Fahrradverkehrs entlang der Hauptverkehrsstraßen und an Kreuzungen.

Trier. (red) Viele Radfahrer fühlen sich durch Konflikte mit dem KFZ-Verkehr und durch fehlende oder zu schmale Fahrradstreifen potenziell gefährdet. Dieses Stimmungsbild ergibt sich aus einer vom Trierer Rathaus initiierten Fragebogenaktion zum Radverkehr, an der sich im April und Mai 2008 insgesamt 861 Bürger beteiligt hatten.

766 Teilnehmer, das sind genau 90 Prozent, gaben an, das Fahrrad häufig oder sogar fast täglich, zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter zu nutzen. Die Ergebnisse der Umfrage können daher als Meinungsäußerung der aktiven Radfahrer in Trier gewertet werden. Das Fahrrad wird von ihnen vor allem in der Freizeit (90,6 Prozent), für den Einkauf (73,6 Prozent) und für den Weg zur Arbeit (60,3 Prozent) genutzt.

Deutlich seltener wurden Fahrten zur Uni/FH oder zur Schule genannt. Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in den bevorzugten Strecken wider: Das Rad wird in Trier vornehmlich in der Talstadt und speziell im Zentrum verwendet. Die Moselradwege, der Alleenring und die Nord-Süd-Achse Paulinstraße-Saarstraße wurden von den Fragebogenteilnehmern am häufigsten als Bestandteil ihrer Hauptstrecke aufgeführt.

Eine überwältigende Mehrheit der Teilnehmer stufte eine verbesserte Radverkehrsführung entlang von Straßen (96,5 Prozent) und an Kreuzungen (94,5 Prozent) als "sehr wichtig" oder "wichtig" ein. Insbesondere wurde die Situation am Alleenring, an der Mosel und entlang der Achse Saarstraße-Paulinstraße bemängelt. Handlungsbedarf wird auch bei der Reinigung und Instandhaltung bestehender Radwege gesehen (88,7 Prozent "sehr wichtig" oder "wichtig"). Besser schnitten die Angebote für den ruhenden Radverkehr, die Wegweisung, die Fahrradmitnahme im ÖPNV und der Fahrradverleih ab. Auf die Frage nach dem "größten Gefährdungspotenzial für den Radverkehr" wurden Konflikte mit dem fahrenden KFZ-Verkehr (632 Nennungen), fehlende oder zu schmale Radverkehrsführung (605), Hindernisse und Mängel bei Radwegen (434), Konflikte mit parkenden Autos (362) und mit Fußgängern (270) am häufigsten angekreuzt.

Männer und Frauen nahmen in etwa zu gleichen Teilen an der Umfrage teil. 58,8 Prozent gehören zur Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen, 14,6 Prozent sind zwischen 18 und 24, 13,9 Prozent zwischen 45 und 59 Jahre alt. 63,3 Prozent bezeichneten sich als berufstätig, weitere 24,4 Prozent sind Studenten. Demgegenüber fielen Schüler, Rentner und nicht Berufstätige kaum ins Gewicht.

Über 80 Prozent der Teilnehmer füllten den im Internetportal der Stadt Trier abrufbaren Online-Fragebogen aus. Es handelt sich bei der Aktion schon allein deshalb nicht um eine repräsentative Umfrage, da theoretisch eine Person auch mehrere Fragebögen ausfüllen konnte.

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