Trier. Die Arbeit mache ihm "sehr viel Spaß" und sei "ausgesprochen spannend", erklärt der OB, der am 2. April seinen ersten Arbeitstag im Rathaus hatte. Aber die Haushalts-Situation laste ihm "schwer auf den Schultern". Zum Zurückfahren des Etats gebe es "keine Alternative, wenn wir unseren Kindern noch ein Minimum an Entscheidungsfreiheit lassen wollen". Die Stadt sei mit 465 Millionen Euro Schulden in einer "Zinsfalle", die täglich stärker zuschnappe. Die von ihm als Kämmerer für den Haushaltsplan vorgegebene Ausgabenkürzung sei "eigentlich noch viel zu wenig".Dennoch will Jensen an seinem Versprechen festhalten, mehr Geld für die Instandsetzung und den Unterhalt der Schulen bereitzustellen. Umso härter dürfte der Kürzungs-Kursus für andere Bereiche werden. "Wir müssen bei den Haushaltsberatungen tabulos alles auf den Prüfstand stellen", fordert der OB im TV-Interview. Ihm sei aber auch klar, "dass es für die Fraktionen sehr schwierig wird, Verzicht zu predigen". Nach den Ferien dürften damit dramatische Etat-Diskussionen beginnen.Die Arbeits-Atmosphäre im verkleinerten Stadtvorstand stuft der Verwaltungschef nach den ersten hundert Tagen als "sachlich, problem orientiert und konstruktiv" ein. Seinen Kurs, die Bürger stärker an Entscheidungen zu beteiligen, will Jensen fortsetzen. Den in Trier-Nord geschlossenen "Vertrag" zwischen engagierten Bürgern und dem Oberbürgermeister und seiner Verwaltung sieht er als Modell für ähnliche Vereinbarungen in anderen Stadtteilen. "Ich wüsste nicht, in welcher Stadt es das sonst noch in dieser Form gibt", sagt Jensen.Ausführlicher Bericht zu "100 Tage Jensen" auf Seite 12.Das komplette TV-Interview sendet der Offene Kanal heute um 20.15 Uhr. Weitere Sendetermine: Mittwoch, 11. Juli, und Freitag, 13. Juli, jeweils 20.15 Uhr. Das Interview ist auch über unsere Homepage www.volksfreund.de zu sehen.