Räuber überfallen Autofahrer an Ampel in Trier-Euren – Bisher keine Verbindung zu Vorfall in Konz (Update)

Trier/Konz · Zwei junge Männer haben einen Autofahrer ausgeraubt, der am späten Dienstagabend in Trier unterwegs war. Die Polizei sucht dringend Zeugen für den Vorfall. Bislang ohne Erfolg. Sie sieht derzeit keinen Zusammenhang mit einem Vorfall in Konz, bei dem vor wenigen Tagen ein Autofahrer verletzt worden war.

So etwas kennt man eher aus meist schlechten Filmen, die in zwielichtigen Stadtvierteln von Los Angeles spielen. Zwei Männer steigen ungebetenerweise in ein Auto ein, das vor einer roten Ampel angehalten hat. Für einen Mann ist am späten Dienstagabend aus dieser Hollywood-Fiktion bitterer Ernst geworden.

Zu Umkehr gezwungen

Nach Auskunft der Polizei Trier war das Raubopfer gegen 23.50 Uhr auf der Luxemburger Straße Richtung Stadtzentrum unterwegs. An der Ampel Ecke Luxemburgerstraße/Gottbillstraße unweit der Justizvollzugsanstalt musste er sein Fahrzeug wegen der Ampel stoppen. Zwei Männer stiegen laut Polizeibericht in den Wagen ein und zwangen den Fahrer zu wenden.

Zu dritt ging es dann nach wenigen Metern auf die Abbiegespur Richtung Real-Supermarkt. An der Einmündung zur Gottbillstraße unweit der Bahnstrecke stoppt der 33-Jährige seinen schwarzen Opel Vectra. Er steigt aus seinem Wagen aus und flüchtet Richtung Zewen.
Die Täter flüchten ebenfalls. Nach Auskunft der Polizei Richtung Euren. Sie nehmen die Geldbörse ihres Raubopfers mit. Das Fahrzeug lassen sie hingegen stehen.

Die ersten Ermittlungsergebnisse der Kriminalpolizei Trier lassen den Verdacht zu, dass die unbekannten Männer, mehrfach versucht haben könnten, Autofahrer zu überfallen.

Die Polizei ermittelt nun wegen eines räuberischen Angriffs auf einen Kraftfahrer. Werden die beiden Räuber dingfest gemacht, drohen ihnen mindestens fünf Jahre Haft. Doch soweit sind die Ermittlungsbehörden noch lange nicht. Polizeisprecher Uwe Konz sagt, dass es bisher noch keinen Fahndungserfolg gibt.

Die Beamten haben auch geprüft, ob es Verbindungen zu einem Vorfall in Konz geben könnte. Dort hatten Unbekannte am Mittwoch vergangener Woche einen Autofahrer angegriffen. Sie rissen die Fahrertür auf und stachen mit einem Messer auf den 27-Jährigen ein. Der Mann hatte gegen 7.30 Uhr mit seinem Fahrzeug von der Römerstraße her kommend an der Einmündung zur Brunostraße verkehrsbedingt halten müssen. Der Fahrer wurde bei der Attacke schwer verletzt. Nach Auskunft von Polizeisprecher Konz fehlt auch von diesen Tätern noch jede Spur.

Die Polizei prüft zwar, ob zwischen den Taten in Konz und in Trier ein Zusammenhang besteht. Auf den ersten Blick seien die Fälle aber zu verschieden, sagt Konz. In einem Fall ging es um einen Raub, im anderen um körperliche Gewalt und den Einsatz eines Messers.

Im Fall der Trierer Räuber werden beide Täter als Anfang bis Mitte 20 Jahre alt, schlank, circa 1,80 Meter groß, beschreiben. Einer der Täter hatte ein schmales Gesicht. Laut Polizei sollen die Täter vermutlich aus Osteuropa stammen.

Zeugenhinweise an die Polizei unter Telefon 0651/9779-2290.

Hintergrund

Das sagt der Sicherheitsexperte: Hubertus Paulus vom ADAC hält nichts davon, sein Fahrzeug ständig von innen zu verriegeln. Im Falle eines Unfalls könne dies Nachteile haben, da man den Insassen dann möglicherweise nicht schnell zur Hilfe eilen kann. Wer sich unsicher fühle, könne die Türen vor Ampeln oder in unsicheren Gegenden verschließen. Der Sicherheitsexperte des Verkehrsclubs rät jedoch dazu, bei Autobahn- und Überlandfahrten die Türen offen zu halten.
Einige vor allem neuere Fahrzeuge sind mit einer automatischen Zutrittsperre versehen, die sich beim Losfahren aktiviert. Diese löst sich automatisch nach Fahrtende. Diesen Automatismus gibt es nicht, falls man manuell das Schließsymbol am Fahrzeugschlüssel betätigt. Es lohne sich in diesem Zusammenhang, die Bedienungsanleitung zu lesen.
Paulus rät, bei einem Überfall lieber Wertsachen herauszugeben, als die Gesundheit zu riskieren. Sein Tipp: Eine Ersatzgeldbörse mit einem geringen Geldbetrag sollte griffbereit sein, um diese bei einem Überfall auszuhändigen.

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